Auktion 278 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 1 16.06.2023

Die 1910 entstandene, im expressiven Pinselduktus gemalte Winterlandschaft zeigte Cuno Amiet zusammen mit einer zweiten Winterlandschaft (Müller/Radlach 1910.35 unter dem Titel «Blaue Winterlandschaft») an der Sonderbund Ausstellung 1912 in Köln. Der Künstler schenkte das Gemälde nach Abschluss der Turnus-Ausstellungen von 1913 Eberhard Grisebach (1880–1945) in Jena zur erfolgreichen Habilitation. Durch die Vermittlung des Sammlers und Mäzens Oscar Miller (1862–1934) haben sich Amiet und Grisebach wohl während eines Aufenthaltes in Florenz – Grisebach befand sich auf der Hochzeitsreise mit Charlotte Spengler (1890–1975) – kennengelernt. 1912 stand Amiet Pate von Eberhard und Lottes Tochter Ebba (1912–2006). Auf einer Fotografie, welche die Wohnung der Familie Grisebach in Jena um 1930 zeigt, ist das vorliegende Gemälde zu erkennen Das Werk zeigt den Blick durch das Fenster von Amiets altem Atelier in seinem 1908 erbauten Wohnhaus auf die tiefverschneite Landschaft der Oschwand. Rechts im Bild mitten in den mit Schnee bedeckten Obstbäumen, ist der Hof des Schreiners Johann Schneeberger zu erkennen. Schneeberger, der Möbel sowie Rahmen für Amiet her- stellte, hatte seine Werkstatt in der Scheune neben Amiets Haus. Diese erwarb der Künstler 1912 und richtete darin sein bis heute bestehendes Atelier ein Wir danken dem Amiet-Archiv, Fondation Cuno Amiet, Aarau, für die Informationen über die Oschwand

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