Auktion 278 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 2 15.06.2023

68 323 HANNAH HÖCH Gotha 1889–1978 Berlin Augen (25000.–) 1929/1967. Collage. 31,1×41,3 cm Dr. Ralf Burmeister, Leitung Künstler*innen-Archive, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Foto- grafie und Architektur, hat die Echtheit des Werkes per E-Mail bestätigt. Unten rechts mit collagiertem Monogramm «H.H», rückseitig in Bleistift signiert «H. Höch», betitelt und datiert «Augen 1967» sowie beschriftet «End-Neufassung: von 1929». – Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin; Worthington Galleries, Chicago, mit Etikett; Privatsammlung New York, durch Erbschaft an den heutigen Besitzer. – Ausstellungen: Berlin 1971, Akademie der Künste, Hannah Höch: Collagen aus den Jahren 1916–1971, Nr. 167, pag. 81; Berlin 1979–1980, Galerie Nierendorf, Hannah Höch zum neun- zigsten Geburtstag, Gemälde, Collagen, Aquarelle, Zeichnungen, Gedächtnisausstellung, Nr. 16, reprod. – Die Papier- collage ist auf einen leichten Karton fixiert, mit Reissnagellöchern in allen vier Ecken, den Rändern entlang teilweise mit feinen weissen Markierungen. Durch den Klebeprozess bedingt an wenigen Stellen leicht wellig und knittrig, mit einer leicht beriebenen Stelle in der linken unteren Ecke, insgesamt in sehr guter Erhaltung. – Faszinierende, surreal anmutende Collage, die die Künstlerin mit einer Doppeldatierung versieht: Welche Elemente von 1929 stammen, ist laut Dr. Burmeister nicht ganz klar nachzuvollziehen, er vermutet jedoch, dass die Augen und Augäpfel als Material bereits 1929 verfügbar waren oder zu Beginn fixiert wurden. Die Komposition besticht durch einen starken Hell- Dunkel-Kontrast, mit drei Augen im Zentrum, die bis auf die Augäpfel die einzigen Elemente in Schwarz-Weiss sind, und die paradoxerweise den dunkel gehaltenen Hintergrund, der durch feine Farbakzente in Orange und Gelb durch- brochen wird, dramatisch erhellen

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