Auktion 278 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 2 15.06.2023

80 351 PAUL KLEE Münchenbuchsee bei Bern 1879–1940 Muralto Sonne im Thor (30000.–) 1915 – Werknummer 1915.42. Feder auf dünnem Fabriano auf Karton. 13,5×18 cm, Darstellung; 24,4×32,8 cm, Unterlagekarton Cat. rais. 1375. Oben links vom Künstler in Tusche signiert «Klee». Bezeichnet auf dem Karton mit Randleiste unten links «1915. 42.». – Provenienz: Privatsammlung, Schweiz (bis 1952); Galerie Rosengart, Luzern (1952–1953); Allan Frumkin Gallery, Chicago/New York (ab 1953); Galerie d’Art Moderne, Basel, mit Etikett auf Rückenkarton, dort beti- telt «Tunis»; Galerie Otto Stangl, München; Slg. Erwin Rehmann, Laufenburg; Privatsammlung Schweiz. – Literatur: Pamela Lynn Kort, The Ugly Face of Beauty. Paul Klee’s Images of Aphrodite, Dissertation, University of California, Los Angeles 1994, pag. 56, reprod. – Der Karton leicht gebräunt, mit wenigen Flecken. Rückseitig mit Montierungs- resten. – 1914 war ein sehr prägendes Jahr für Klee. Da ist einerseits die in die Kunstgeschichte eingegangene Reise nach Tunis mit seinen Künstlerfreunden August Macke und Louis Moilliet, dann aber auch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der schon im September 1914 mit dem Tod Mackes an der Front einen ersten Tribut aus Klees Umfeld forderte. Ende 1914 und Anfang 1915 entsteht eine Reihe Tuschzeichnungen auf Ingres oder Fabriano. Es finden sich Themen zur Reise nach Tunis, aus dem Krieg und Abstraktionen. «Sonne im Thor» nimmt eine nordafrikanische Architektur auf, durch die eine stilisierte Sonne scheint. Man erahnt ein Schiff, mehrere Türme und Kuppeln, ein schönes kleines Blatt. 1923 entstand die äusserst seltene Lithographie mit demselben Titel und der gleichen Bild- anlage (Kornfeld 90, es sind nur drei Abzüge bekannt), das Thema hat Klee demzufolge weiter beschäftigt

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