Auktion 281 : 125 Ausgewählte Werke 13.09.2024

1874. Tempera auf Holz, montiert auf parkettierter Holzplatte. 38×33,5 cm. Unten rechts vom Künstler monogrammiert «A B». In der Bildmitte mit einem restaurierten alten vertikalen Riss im Holz. Die Bildflächemit feinen Krakelüren undmit einemglänzen- den Firnis. An den Rändern durch den Rahmen minim berieben. In sehr guter Erhaltung. Schätzung CHF 250000 Werkverzeichnis Rolf Andree, Arnold Böcklin, Die Gemälde, Basel/München 1977, Nr. 289 Provenienz Slg. Ludwig von Bürckel, München, 1897 Kunsthandlung Rieger, München, 1903 Louis Ricard, Frankfurt am Main, 1903 Slg. Fritz von Gans, Frankfurt am Main, 1903 Kunsthandlung Kurt. W. Bachstitz, Den Haag, 1920 Kunsthandlung Galerie Fischer, Luzern, 1926 Kunsthandlung Carl Nicolai, Berlin, in Kommission 1927 Auktion Galerie Fischer, Luzern, 30. August 1930, dort angekauft von Privatsammlung Schweiz, durch Erbschaft an Privatsammlung Wädenswil Literatur Heinrich Alfred Schmid, Arnold Böcklin III, München 1897, Abb. (Titelvignette) Carl Neumann, Arnold Böcklin, in: Die Kunst für Alle, 1898, Abb. S. 8 Heinrich Alfred Schmid, Arnold Böcklin IV, München 1901, Abb. Tf. 15 Heinrich Alfred Schmid, Böcklin-Verzeichnis, München 1903, Nr. 238 (dort bezeichnet: «Pan, eine Nymphe auf dem Rücken tra- gend») Ernst Berger, Böcklins Technik, München 1906, S. 105 Richard Hamann, Die deutsche Malerei im 19. Jahrhundert, Berlin 1914, S. 197, Abb. 87 Fritz von Ostini, Böcklin, Bielefeld 1925, S. 47 Abb., S. 82 Wilhelm Barth, Arnold Böcklin, Frauenfeld 1928, S. 58 Ausstellungen Berlin 1897–1898, Königliche Akademie der Künste, Akademie- Ausstellung von Werken Arnold Böcklins zur Feier seines 70. Geburtstages, Kat. Nr. 39 Hamburg 1898, Kunsthalle und Kunstverein zu Hamburg, Arnold Böcklin, Zur Feier seines 70. Geburtstages, Kat. Nr. 19 Basel 1927, Kunsthalle, Arnold Böcklin (1827–1927), Ausstellung zur Feier des 100. Geburtsjahres, Kat. Nr. 95 Berlin 1927–1928, Nationalgalerie, Gemälde und Zeichnungen von Arnold Böcklin, ausgestellt zur Feier seines 100. Geburtstages, Kat. Nr. 132 Zürich/München/Berlin 1997–1998, Kunsthaus/Haus der Kunst/ Nationalgalerie, Arnold Böcklin, Giorgio deChirico, Max Ernst, Eine Reise ins Ungewisse, Kat. Nr. 45, S. 161 und 437 Die Darstellung «Nymphe auf den Schultern Pans» steht in der Nachfolge von Nicolas Poussins (1594–1665) Gemälde «Nymphe, einen Satyren reitend», um 1625–30, heute in der Gemäldegalerie Alter Meister in Kassel. Zum vorliegenden Werk befindet sich eine Skizze Böcklins auf Leinwand imKunstmuseumBasel (Andree 288). Böcklin zeigt Pan als Gedemütigten, der von der Nymphe, die sich an seinen Hörnern festhält, geritten wird. Sie treibt ihn an mit dem Thyrsos, einem Stab, der in der griechischen Mythologie als Attri- but von Dionysos und seinen Begleitern gilt. Das karikierende sowie erotische Werk ist ein Beispiel von Böcklins Humor, der zur dama- ligen Zeit vombreiten Publikum schwer verstanden und auch abge- lehnt wurde. Seit den 1850er-Jahren beschäftigte Böcklin die Figur des Pans bis hin zur Selbstidentifikation. Seine beiden Hauptwerke «Pan im Schilf», 1859, (Andree 115) und «Pan erschreckt einen Hir- ten», um 1858, (Andree 120) begründeten Böcklins Ruhm als Maler und er fandmit diesenGemälden zu seiner eigenen Ausdrucksform. Der Künstler griff mit diesenWerken Bilder des antikenMythos auf, die ihm seit seiner Kindheit vertraut waren. Pan, ein alter arkadischer Hirtengott, geht der Überlieferung nach um die Mittagszeit umher. Er ruht und spielt auf seiner Flöte oder erschreckt durch sein plötz- liches Erscheinen Menschen, daher die im Volksmund gebräuch- liche Redewendung «in panischer Angst». 111 Arnold Böcklin Basel 1827–1901 San Domenico bei Fiesole Nymphe auf den Schultern Pans

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