Auktion 282 : Kunst des 19.-21. Jahrhunderts 12.09.2024
243 Max Beckmann Leipzig 1884–1950 New York Lydi 1945. Tuschfederzeichnung auf Bütten. 31,7×25 cm. Unten rechts vom Künstler in Feder in Tusche signiert und datiert «Beck mann/A 45», rückseitig in Bleistift bezeichnet «Lydi» und «1. Novem ber 45». Obere linke Ecke mit leichten Knicken und eine leichte Querfalte imPapier. Minimgebräunt imPapier an den Blatträndern. Rückseitigmit leichten Spuren einer altenMontierung. In sehr schö ner Gesamterhaltung. Schätzung CHF 60000* Werkverzeichnis Stephan von Wiese, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen, 1903–1950, Bielefeld, Kunsthalle, Kat. Nr. 174. Provenienz Direkt vomKünstler an Slg. Rudolf Heilbrunn (gemäss einem Tagebucheintrag von Mathilde Q. Beckmann wird der Ver kauf am 30. Juni 1946 erwähnt). Allan Frumkin Gallery, Chicago, dort am 22. Dezember 1974 erworben von Kornfeld & Cie, vormals Kornfeld und Klipstein, von dort am 12. Januar 1983 an Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b Ausstellungen Bielefeld/Tübingen 1977/1978, Kunsthalle/Kunst halle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903–1950, Kat. Nr. 174. Frankfurt amMain 1978, Städtische Galerie im Städel schen Kunstinstitut, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903–1950, Kat. Nr. 174. Köln 1984, Josef-Haubrich-Kunsthalle, Max Beckmann, Kat. Nr. 99. Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 148, Abb. S. 263. Im Jahr 1937 verliess Max Beckmann Deutschland für endgültig und ging ins Exil nach Amsterdam. Zunächst in der Pension Bank untergebracht, konnten die Beckmanns schliesslich im Oktober eine Wohnung mit Atelier am Rokin 85 beziehen. Neben mytholo gisch aufgeladenen Werken entstanden nun vor allem eindrückli che Porträts, wie die hier angebotene Tuschezeichnung. Eine junge Dame stützt den Kopf auf ihre Hand und blickt nachdenklich in die Zukunft. Das Blatt ist rückseitig auf den 1. November 1945 datiert, der Krieg ist vorbei – und dennoch kann Beckmann erst imSommer 1947 definitiv in die USA auswandern. Die Identität der Dargestell ten bleibt ungewiss. Laut Tagebucheinträgen traf Beckmann «Lydi» im Hotel Savoy in Amsterdam, vermutlich war sie eine Kokotte. Auf alle Fälle handelt es sich um eine sehr schön ausgearbeitete und persönliche Arbeit.
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