Auktion 282 : Kunst des 19.-21. Jahrhunderts 12.09.2024
292 Edgar Degas 1834 Paris 1917 Le graveur Joseph Tourny 1857. Radierung, mit Ton gedruckt, auf Bütten mit Wasserzeichen «MB» (Morel et Bercioux 1860–1861), Reed/Shapiro 1b. 23×14,4 cm, Plattenkante; 43,2×29,5 cm, Blattgrösse. Sehr schöner Druck, minimgebräunt. In den Blatträndern einige kleine hinterlegte Risse. Rechts unten zwei Löchlein im Papier. In sehr guter Gesamterhal tung. Schätzung CHF 40000* Werkverzeichnisse Reed/Shapiro 5. Delteil 4. Provenienz Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b. Ausstellungen Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/ Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 48. Boston/Philadelphia/London 1984/1985, Museum of Fine Arts/Museum of Art/Arts Council of Great Britain-Hayward Gallery, Edgar Degas: The Painter as Print maker, Kat. Nr. 5. Zürich/Tübingen 1994/1995, Kunsthaus/Kunst halle, Degas, Die Portraits, Kat. Nr. 33, S. 324, Abb. S. 253. Vevey 1998, Musée Jenisch, Degas et Pissarro, Kat. Nr. 7. Karlsruhe 2014/2015, Staatliche Kunsthalle, Edgar Degas, Klassik und Expe riment, Kat. Nr. 21, Abb. S. 106. Das vorliegende Blatt schuf Edgar Degas 1857 imAlter von 24 Jah ren in Rom. Er war 1856 zu einer ausgedehnten Italienreise aufge brochen und hielt sich nach einer ersten Station in Neapel für rund eineinhalb Jahre in Rom auf. Dort lernte er den Künstler Joseph- Gabriel Tourny (1817–1880) kennen, der 1846 den «Prix de Rome» für Graphik gewonnen und damit ein Stipendium für die VillaMedici in Rom erhalten hatte. Tourny spezialisierte sich auf Kopien nach altenMeistern und war ein geschickter Radierer. Es wird allgemein angenommen, dass er den jungen Degas in Rom in der Kunst der Radierung unterrichtete. Degas hat Tourny im vorliegenden Blatt in altmeisterlicher Manier dargestellt. Es ist ein ausdrucksstarkes Porträt, das den Blick direkt auf das Gesicht des Dargestellten lenkt. Amunteren Plattenrand ist die Remarque eingefärbt und zeigt einen nach oben blickenden Mönchskopf. Das Blatt wurde wohl Mitte der 1860er-Jahre in Paris gedruckt, von den bekannten Exempla ren dieses Zustandes befinden sich alle in Museumssammlungen.
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