Auktion 282 : Kunst des 19.-21. Jahrhunderts 12.09.2024
324 Paul Gauguin Paris 1848–1903 Hiva-Hoa (Marquesas) Pour Monsieur Alidor Delzant III me Chapitre de Noa Noa Par Paul Gauguin & Charles Morice 1897. 40 SeitenManuskript von CharlesMorice nach denOriginal texten von Paul Gauguin. Gebunden in Buch mit Goldprägung. 23×19cm, Buch. In sehr schöner Erhaltung, mit leichtenGebrauchs spuren. Schätzung CHF 20000* Provenienz Slg. Alidor Delzant. Galerie Paul Prouté, Paris, dort 1976 erworben von. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Umschlag Innenseite mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b. Noa Noa wurde 1893 von Paul Gauguin nach seiner ersten Reise nach Tahiti geschrieben. In dieser autobiographischen Erzählung vermi schen sich Erlebtes und Erfundenes. Der Künstler wollte mit dem Bericht beim europäischen Publikum Verständnis für seine Kunst wecken. Die von Charles Morice überarbeitete Version wurde später vonGauguin abgeschrieben undmit Illustrationen versehen. DasWerk erschien schliesslich erst posthum mit Holzschnitten von Georges- Daniel de Monfreid nach den Originalillustrationen von Gauguin. Das hier vorliegende Manuskript ist der dritte Teil der ersten Über arbeitung von Morice. Morice schenkte diesen Manuskriptteil im Juli 1897 dem Rechtsanwalt, Sammler und Freund der Verlegerfa milie Goncourt, Alidor Delzant (1848–1905). Vielleicht erhoffte er sich damit die Aufnahme in das Verlagsprogramm. Dem40-seitigen Manuskript liegen zwei Briefe bei: einer vonMorice an Delzant vom 11. Juli 1897 und einer von Delzant an Morice vom 16. Juli 1897. Ein wichtiges Dokument im Entstehungsprozess von Gauguins kolos salem Tahiti-Epos. 325 Alberto Giacometti Borgonovo 1901–1966 Chur Guardia Svizzera alla corte di Luigi XVI re di Francia 1914. Bleistiftzeichnung und Aquarell, mit Gold gehöht, auf festem Velin. 21,5×12 cm. Unten rechts vomKünstler in Feder monogram miert, bezeichnet und datiert «AG/ Stampa / 1914». Im Oberrand betitelt «Guardia Svizzera alla / corte di Luigi XVI / re di Francia». Oben mit unregelmässigemBlattrand, mittig links mit hinterlegtem Einriss. Rückseitigmit geometrischen Zeichnungen. In farbfrischer Erhaltung. Schätzung CHF 7500* Werkverzeichnis Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Juni 2020, liegt vor. Die Zeichnung figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 4249. Provenienz Privatsammlung Schweiz. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2020, Los 295, dort angekauft von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b. Diese aussergewöhnliche Zeichnung fertigte Giacometti im Alter von 13 Jahren an, als er sich wohl mit der Französischen Revolution befasste. 1793 konnte die Schweizer Garde die Hinrichtung Lud wigs XVI. nicht verhindern. Bereits ein Jahr zuvor, 1792, waren die Schweizer Regimenter und die Leibgarde der «Hundertschweizer» von der Nationalversammlung entlassen und das Regiment der Schweizer Garde in den Revolutionswirren fast vollständig aufge rieben worden.
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