Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2001 Heinrich Aldegrever Paderborn 1502–1561 Soest Martin Luther 1540. Kupferstich auf Bütten. 17,5×12,7 cm, Blattgrösse. Ausge­ zeichneter Druck in vorzüglicher Erhaltung, komplett in der Dar­ stellung. Mit voll sichtbarer Einfassungslinie und Papierrändchen. Schätzung CHF 4000 Werkverzeichnis  Hollstein 184. Provenienz  Slg. Gustav Ritter von Franck (1807–1860), Wien, Lugt 1152, mit einem handschriftlichen Ankaufsvermerk in Bleistift «Franck/ 6. Juny 814», wohl aus dieser Sammlung erworben für die Slg. Yorck von Wartenburg, Klein Oels, Lugt 2669, im Auktions­ katalog von Teilen dieser Sammlung bei C. G. Boerner in Leipzig am2. und 3. Mai 1932 unter der Nr. 143 wie folgt gelobt: «Vorzüglich und sehr selten». Dort angekauft für die Slg. Richard Gutekunst, Stuttgart/London/Bern, Lugt 2213/a. AuktionGalerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2016, Los 1. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Eine der besten graphischen Darstellungen des Reformators Mar­ tin Luther, der 1540, im Alter von 57 Jahren, mitten in der Bewäh­ rungsprobe seiner Europa bewegenden Reformation stand. Der Text unter der Darstellung lautet: «Luther hat sichmit demgöttlichen Wort schützend vor Christus gestellt und den durch Kultgebräuche überwucherten Glauben wiederhergestellt. Dieses Bild stellt sein Antlitz dar, während er fern ist, wäre er hier, könnte keiner ihn bes­ ser sehen». 2002 Albrecht Altdorfer Um 1480–1538 Regensburg DieAnbetungder heiligenJungfrau– Der betendeGeistliche vor der Maria Um 1519. Holzschnitt auf Bütten. 17×12,1 cm, Blattgrösse. Ganz hervorragender, in allen Details höchst präzis zeichnender Abdruck in tadelloser Erhaltung. Schätzung CHF 6000 Werkverzeichnisse  Winzinger 87/b. Hollstein 51. Provenienz  Slg. Albert W. Blum (1882–1952), Schweiz und Forest Hills, NY, Lugt 79b. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2012, Los 2. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Ein kniender Geistlicher betet vor der Muttergottes mit Kind, wobei unklar ist, ob es sich um eine göttliche Erscheinung oder ein Bild­ werk handelt. Jesus hält einen Nagel als Hinweis auf seinen Kreu­ zestod in den Händen. In der Hofruine steht eine antike Götterfigur, ein Hinweis auf den Verfall des Heidentums. Der Einfluss der itali­ enischen Renaissance zeigt sich in der Architektur, ebenso wie im Baldachin, der Ampel oder demmusizierenden Putto, der an vene­ zianische Vorbilder denken lässt und ähnlich auch in Altdorfers Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians zu finden ist. * *

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