Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

16. Paesaggio con cinque ponti. – Paesaggio con monumento equestre. – La terrazza. – Le Procuratie nuove e S. Geminiano. Montecuccoli 24/I (v. III), 26, 19/I (v. II) und 17/I (v. III). Bromberg 22/II/A (v. B), 23, 24/II (v. III) und 25/I (v. II). 4 Darstellungen auf einem Blatt. Sehr schöne Frühdrucke. Bei den beiden ersten Darstellungen handelt es sich um Phantasielandschaften, die dritte hält ein reizvolles Detail innerhalb Venedigs fest und die vierte ist eine schöne Ansicht der stark belebten Piazza San Marco, von der Strasse auf der Seite der Basilika aus gesehen. Im Hintergrund die später abgebrochene Kirche San Ziminian. 17. Il mercato al Dolo. – Paesaggio con pellegrino in preghiera. – Paesaggio con torre e due pilastri. – Paesaggio con donna al pozzo. Montecuccoli 20/I (v. II), 23, 22 und 25/I (v. IV). Brom­ berg 26/III (v. IV), 27/III, 28/II und 29/II/A (v. III). Vier Darstel­ lungen auf einem Blatt. Sehr schöne Frühdrucke. Die erste Darstellung zeigt den Marktplatz von Dolo auf halbem Weg zwischen Padua und Venedig, links die Kirche von San Rocco, rechts eine freie Interpretation der Fassade der Villa Zanon- Bon, gebaut von Palladio. Die drei anderen Darstellungen scheinen Phantasielandschaften zu sein. 18. Veduta di S. Giacomo di Rialto. – Paesaggio con un pilastro e rovine classiche. Montecuccoli 27/I (v. II) und 21. Bromberg 30/I (v. II) und 31. Zwei Darstellungen auf einem Blatt. Sehr schöne Frühdrucke. Die erste Darstellung ist eine freie Inter­ pretation der auf dem Campo di Rialto stehenden Kirche San Giacomo di Rialto, einer der ältesten Kirchen Venedigs. Die zweite Darstellung ist eine frei nachempfundene Ruinenland­ schaft vor einer Stadt auf dem Festland. Die Blätter teilweise mit Spuren von alten Scharnieren. «Le porte del Dolo» im Unterrand mit hinterlegtem Einriss. Die Mitte der Blät­ ter teilweise mit leichten Hängefalten. Die Bogen links mit Spuren einer alten Heftung. Zwei Blätter am Rand mit minimalem Papier­ verlust. Titelblatt leicht verschmutzt, mit Hängefalte. Komplette Folgen der sicherlich 1. Ausgabemit denWasserzeichen «Tre Lune» und «FC», nach Montecuccoli erstmals zwischen 1752 und 1755 publiziert, sind von grosser Seltenheit, besonders in so vorzüglicher Druckqualität und Erhaltung. Vorhanden ist das komplette erreichbare graphische Werk von Canaletto, Montecuccoli 1–31 und Bromberg 1–11, 13–16 und 18–33. Die restlichen drei Radierungen sind nur in Einzelexempla­ ren in Windsor und in Berlin bekannt. Alle Blätter mit dem gleichen und als früh einzustufenden Wasser­ zeichen «Tre Lune», teilweisemit Nebenmarke «A» und «AS», Brom­ berg Wz. 14, 35 und 41. Joseph Smith, dem diese Folge gewidmet ist, lebte seit 1710 in Venedig. Seine Akkreditierung als Konsul des englischen Hofes bei der «Serenissima» datiert vom 6. Juni 1744 und dauerte bis 1760. Von 1766 bis zu seinem Tode am 6. November 1770 war er «Residente». Smith war in all den Jahren ein wichtiger Mäzen ver­ schiedener Künstler. Er besass eine bedeutende Sammlung von venezianischenGemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken des 18. Jahrhunderts, die er 1763 als Ganzes an den jungen englischen König George III. verkaufte. Joseph Smith initiierte 1746 Antonio Canales Reise nach England. Das Erscheinungsdatumder Radierungen als Folge ist nicht genau bestimmt. Montecuccoli nennt neu 1752 bis 1759. Die Blätter sind sicherlich früher entstanden, ein Blatt ist «1741» datiert. Das Titelblatt kann erst nach 1744 entstanden sein, nach der Ernennung von Smith als Konsul des englischen Hofes bei der Serenissima. Die Nachfrage nach Gemälden, Zeichnungen und graphischen Blättern war umdieMitte des 18. Jahrhunderts sehr gross, gefördert vor allem durch den englischen Tourismus in der Lagunenstadt. Michele Marieschis 1741 erschienene Folge von Venedig-Ansich­ ten war ein grosser Erfolg und beeinflusste wohl auch Canales eigene Pläne. 3 10 6 9 5 11

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