Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2012 Lucas Cranach d.Ä. Kronach 1472–1553 Weimar Das Massenturnier mit Lanzen – Das erste Turnier 1506. Holzschnitt auf Büttenmit WasserzeichenGegenmarke «CR». 26,3×37 cm, Blattgrösse. Guter und gleichmässiger, aber späterer Druck. In sehr guter Erhaltung mit der meist voll sichtbaren Einfas­ sungslinie. Schätzung CHF 7000 Werkverzeichnis  Hollstein 116/II. Provenienz  Slg. Otto Schäfer (1912–2000), Schweinfurt, Lugt 5881. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, Schäfer, 25. Juni 1992, Los 46. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Der erste von vier Turnierholzschnitten, die Cranach nach Eintritt in die Dienste des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen in dessen Auftrag schuf. Die anderen drei entstanden 1509. Auch wenn die Hintergrundarchitektur mit dem reich geschmückten Balkon an dasWittenberger Rathaus erinnert, sindCranachs Holz­ schnitte weniger exakte Reportagen einer höfischen Festivität als vielmehr repräsentative Bildfindungen, welche die kulturellen Akti­ vitäten des Hofes – und somit letztlich auch seinen politischen Bedeutungsanspruch – landesweit zu verbreiten suchten. 2013 Albrecht Dürer 1471 Nürnberg 1528 Christus am Kreuz – Christ on the Cross Blatt 11 der «Kupferstich-Passion» 1511. Kupferstich auf Bütten. 11,9×7,6 cm, Blattgrösse. In aus­ gezeichneter Erhaltung mit der umlaufend voll sichtbaren Platten­ kante. Schätzung CHF 7500 Werkverzeichnisse  Schoch/Mende/Scherbaum 55. Meder 13/a (v. e). Provenienz  Slg. Marsden Jasael Perry (1850–1935), Providence, Rhode Island, Lugt 1880. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Die Kupferstichpassion entstand nach Dürers Rückkehr aus Vene­ dig und zeitgleichmit der Weiterarbeit an den umfangreichen Holz­ schnittzyklen des Marienlebens und der Grossen Holzschnittpas­ sion zwischen 1507 und 1513. In den kleinformatigen Stichen lässt sich eine deutliche Veränderung in Dürers graphischemStil erken­ nen. Die offenen Hintergründe in den meisten zuvor entstandenen kleinformatigen Kupferstichen sind nun durchweg einem dichten Linienwerk gewichen. Das gilt selbst für die imFreien zu verortende Szene der Kreuzigung, deren Hintergrundschraffur eine nächtliche Szene evoziert – die Finsternis also, wie sie im Bibeltext für den Moment des Todes Christi beschrieben wird. * *

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