Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2053 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Die grosse Judenbraut – The Great Jewish Bride 1635. Radierung, mit dem Stichel und der kalten Nadel überarbei­ tet, auf Bütten mit Teilen des Wasserzeichens «Bekrönte Strass­ burger Lilie», sehr ähnlich Hinterding, Vol. III, pp. 388, 389 und 390, dort alle datiert mit «ca. 1631 bis 1634». 22,1×17,1 cm, Blattgrösse. Ausgezeichneter Frühdruck, in sehr guter Erhaltung, mit etwas Papierrand um die Plattenkante. Eckchen unten rechts hinterlegt. Schätzung CHF 40000 Werkverzeichnisse  The NewHollstein (Hinterding/Rutgers) 154/V. White/Boon 340/V. Provenienz  Privatsammlung Italien. AuktionGalerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2012, Los 70. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Das sehr schöne Portrait aus dem Jahre 1635, ein Jahr nach der Heirat mit Saskia van Uylenburgh in Amsterdamgeschaffen, konnte bis heute nicht genau bestimmt werden. Alter Tradition nach soll es sich um die Tochter von Ephraim Bonus handeln, dem Amster­ damer Arzt, den Rembrandt 1647 portraitiert hat. Landsberger in «Rembrandt, the Jews and the Bible», Philadelphia 1946, weist dar­ auf hin, dass eine jüdische Braut ihren Bräutigam mit fallendem Haar und der Ketubah in der Hand erwarte. Rembrandt-Kenner wie Valentiner, Weisbach und Benesch glaubten Minerva bzw. eine Sibylle erkennen zu können. Frühere Autoren glaubten an ein Por­ trait von Saskia, auch ein Portrait von Rembrandts Schwester wurde in Erwägung gezogen. Das Blatt war sicherlich lange in Rembrandts «Graphik-Sortiment», denn, trotz demUmstand, dass die Platte früh verloren ging, sind Drucke nicht von grosser Seltenheit; es muss zu Rembrandts Lebzeiten recht beliebt gewesen sein. Bei Nowell- Usticke wird es mit «C 1» aufgeführt. *

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