Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024
2057 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Die Windmühle – The Windmill 1641. Radierung, mit der kalten Nadel leicht überarbeitet, auf Bütten. 15,7×22,1 cm, Blattgrösse. Ganz ausgezeichneter Druck mit schö nem Plattenton; die Struktur im Himmel hinter der Mühle deutlich sichtbar, wie bei frühen Drucken gewünscht. In tadellos unberühr ter Erhaltung mit nur einigen wenigen blassen und den Gesamt eindruck in keiner Weise störenden Flecken. Mit ca. 4 mm umlau fendem Blattrand. In dieser Form selten. Schätzung CHF 40000 Werkverzeichnisse The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 200. White/Boon 233. Provenienz Slg. Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Maihingen und Harburg, Lugt 2715a. Auktion C. G. Boerner, Leipzig, 28. Mai 1935, Los 289 (dort beschrieben als «Prachtvoll, mit Plattenton, mit etwa 5mmRand, selten so schön»). Galerie Kornfeld, Bern, erworben 1997. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, erworben 2010. Rembrandt zeigt eine moderne Windmühle, bei der sich nur der obere Teil imWind drehte. Frits Lugt konnte 1915 nachweisen, dass Rembrandt die Mühle am Passeerder Bulwark in Amsterdam dar stellte, zu der er sicherlich Studien anfertigte, die sich aber nicht erhalten haben. Der etwas desolate Eindruck der Gebäude mag ihn besonders fasziniert haben. Das Krakelee in der Bildmitte ist auf eine Beschädigung des Ätz grundes zurückzuführen, während der leicht graue Schleier im Himmelsbereich wahrscheinlich durch das direkte Auftragen der flächigwirkenden Schwefeltönung, gewissermassen eine Vorstufe zur Aquatinta, entstanden ist. *
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