Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2062 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Christus zu Grabe getragen – Christ Carried to the Thomb Um 1645. Radierung und Kaltnadel auf dünnem Chinapapier. 13,3×11 cm, Blattgrösse. Superber Abdruck mit reichlich Ton. Ein Einriss oben im rechten Rand fachmännisch restauriert. ImGesamt­ eindruck sehr schön. Schätzung CHF 20000 Werkverzeichnisse  The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 223. White/Boon 84. Provenienz  Nicht identifizierter Sammlerstempel «R», Lugt 2169. Auktion C. G. Boerner, Leipzig, 10. Mai 1929 und folgende Tage, Los 888, dort als «brillanter toniger Abdruck» beschrieben, verkauft für 4,000 Mark an Slg. Felix Somary (1881–1956), Zürich und Washington, Lugt 4384. Slg. Joost R. Ritman (geb. 1941), Amster­ dam. Privatsammlung USA. Literatur  Nancy Bialler/Adrian T. Eeles/RichardGodfrey/Katharina Mayer Haunton, ACollection of Etchings by Rembrandt Harmensz. van Rijn Formed by Joseph R. Ritman, Presented for Sale by Arte­ mis and Sotheby’s, London, 1995, Nr. 49. In den meisten Fällen druckt das Blatt nur zart. Bei diesem ausser­ gewöhnlichen Frühdruck beleben die deutlichen Kaltnadelakzente die Darstellung, während der subtile Plattenton der Komposition Einheitlichkeit verleiht. Lange wurde die Darstellung falsch als eine Szene des Alten Tes­ taments gedeutet, etwa als Beisetzung Jacobs, bis 1939 die Grab­ legung Christi als Thema erkannt wurde. Vermutlich folgte Rem­ brandt einem Kupferstich Giovanni Battista Francos als Vorbild für die Darstellung. Unklar war lange auch die Datierung des Blattes, heute wird es um 1645 angesetzt. Neben stilistischen Gründen spricht dafür, dass Rembrandt die «Grabtragung» ebenso wie die 1645 datierte Radierung «Abraham und Isaac» (Bartsch 34) ohne das «d» in seinem Namen signierte. *

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4OTU=