Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2064 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Die Hütte bei dem Plankenzaun – Cottage with a White Paling 1648. Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten. 13,6×16,3 cm, Blattgrösse. Tadelloser Druck, mit Grat. Schön erhal­ ten mit schmalem Papierrändchen um die voll sichtbare Platten­ kante. Schätzung CHF 30000 Werkverzeichnisse  The NewHollstein (Hinterding/Rutgers) 246/III. White/Boon 232/III. Provenienz  Slg. George John Morant (1799–1865), London, Lugt 1823. Slg. Fritz Rumpf (1856–1927), Potsdam, Lugt 2161. Seine Sammlung versteigert bei Auktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, ab 18. Mai 1908, Los 1300 und wie folgt katalogisiert: «Prachtvoller Abdruck, auf Schellenkappenpapier, mit Rand. Sehr selten». (Schel­ lenkappe nicht nachweisbar). Privatsammlung, mit Stempel «P» im Gehäuse, nicht bei Lugt. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 16. Juni 2017, Los 121. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Drucke sind selten, die Platte ist früh verloren gegangen, es gibt keine Spätdrucke. Bei Nowell-Usticke mit «R» für «selten» und mit der Bermerkung «a scarce, very attractive landscape». 2065 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Medea oder die Hochzeit des Jason und der Kreusa – Medea: Or the Marriage of Jason and Creusa 1648. Radierung auf Bütten. 25,8×19,4 cm, Blattgrösse. Sehr guter, in den Schatten tief schwarzer Abzug von der vollendeten Platte. Mit der hinzugefügten Signatur und dem Datum sowie den Versen im Unterrand. Vor der späteren Verkürzung der Platte unten. Schätzung CHF 12500 Werkverzeichnisse  The NewHollstein (Hinterding/Rutgers) 241/IV (v. V). White/Boon 112/IV (v. V). Provenienz  P.&D. Colnaghi &Co., London, versomit deren Lager­ nummer «C.20964». Privatsammlung Schweiz. Jason verliess Medea, um die Königstochter Kreusa zu heiraten, worauf Medea beide mit vergifteten Gewändern tötete und die gemeinsamen Kinder erstach. Rembrandts Radierung illustriert die Tragödie «Medea» von Jan Six, die 1647 uraufgeführt und 1648 bei Lascaille in Amsterdam auch als Buch erschien. Six hatte als 22-jähriger auf einer Italienreise die Gelegenheit, die Antike zu studieren und war zur Entstehungszeit der Graphik bereits eng mit Rembrandt befreundet. Dieser verlegte die Hochzeitsszene in eine niederländische Kirche, das Ehepaar kniet vor einemPriester, wäh­ rend Kreusas Vater, König Kreon, den Vorgang beobachtet. Am rechten Rand thront als Götterbild Juno, darunter steht Medea mit einemDolch und dem vergifteten Gewand. Die imSchauspiel inte­ ressanterweise nicht vorkommende Hochzeitsszene diente als Frontispiz des Buches mit dem Tragödientext. *

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