Auktion 283 : Graphik und Handzeichnungen Alter Meister 12.09.2024

2069 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Der heilige Hieronymus bei dem Weidenstumpf – Saint Jerome Beside a Pollard Willow 1648. Radierung mit Kaltnadel auf Bütten, ohne Wasserzeichen. 18,5× 13,6 cm, Blattgrösse. Ganz ausgezeichneter Druck des gesuchten Blattes (dieses Exemplar bei Hinterding/Rutgers erwähnt). Der Grat im Vordergrund unten und im Blattwerk des Astes zum rechten Rand hin noch deutlich druckend. Mit schönem Plattenton. Die Plattenkante umlaufend sichtbar, oben und unten mit kleinemRändchen. Kleine Reparatur in der linken oberen Blatt­ ecke (die Darstellung nur berührend) sowie kleine Bereibungen der Blattoberfläche (ebenfalls nur ausserhalb der Darstellung) in den übrigen Ecken. Sonst in sehr schönem Gesamtzustand. Schätzung CHF 60000 Werkverzeichnisse  The NewHollstein (Hinterding/Rutgers) 244/IV (v. IV). White/Boon 103/II (v. II). Provenienz  Slg. René Ledoux-Lebard (1879–1948), Paris, Lugt 1739. Auktion Christie’s, London, 5. Dezember 2006, «Rembrandt+400», Los 214. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Rembrandt widmete sich in seinem graphischen Schaffen nur sel­ ten Heiligen der katholischen Kirche. Den hl. Hieronymus jedoch gab er siebenmal in Radierungen wieder, offenbar faszinierte ihn die Verbindung von Gelehrsamkeit und Askese (Holm Bevers). Die radierte Wiedergabe eines knorrigen Weidenbaumes erweiterte Rembrandt mit der kalten Nadel um die Darstellung des heiligen Eremiten, der an seinen Attributen Kardinalshut und Löwe zu erken­ nen ist. Während der Baumstumpf mit grosser Detailfreude aus­ geführt ist, deutete Rembrandt die Felswand des Hintergrundes nur mit wenigen Strichen an. Ein charmantes Element, das die friedvolle Idylle hervorhebt, ist der Vogel auf demgestutzten linken Ast der Weide. *

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