Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos
Entstanden zwischen Dezember 1915 und Juli 1916 während einem der drei Aufenthalte in Königstein im Sanatorium Kohnstamm
Öl auf Leinwand
71,5x59,5 cm
Unten rechts vom Künstler in Feder in Tinte signiert "E.L. Kirchner"
Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968,
Ludwig und Rosi Fischer, Frankfurt a/M, vermutlich ab 1916
Max Fischer (Sohn), Frankfurt a/M, ab 1924
Ferdinand Moeller, Berlin, in Kommission 1931
Kurt Feldhäuser, Berlin und andere Wohnorte, 1933 bis 1945
Marie-Luise Feldhäuser, ab 1945, 1948 nach New York übersiedelt
Galerie Erhard Weyhe, New York ab 1951, rückseitig mit Etikett
Charles and Elisabeth R. Parkhurst, Oberlin, Ohio
Elisabeth R. Murphy, geb. Parkhurst
Auktion Sotheby's, New York, 9.5.2002,
Privatsammlung Deutschland
Oberlin, 1999, Allen Memorial Art Museum, Oberlin College, Utopia and Alienation German Art and Expressionism
Farbfrisch und sauber in der Erhaltung, nicht gefirnisst. Die Leinwand rückseitig den Rändern entlang auf allen vier Seiten mit einem Streifen verstärkt und wiederum auf das alte Chassis montiert (belegt durch das Weyhe Etikett), in der Nagelung die alten Nagellöcher benützend
Kirchner hielt sich zwischen Dezember 1915 und Juli 1916 während drei verschiedenen Aufenthalten, jeweils nicht länger als einen Monat dauernd, im Taunus im Sanatorium Kohnstamm zur Erholung auf. In dieser Zeitspanne sind vor Ort mindestens acht Ölbilder entstanden, darunter das vorliegende. Sieben davon fanden Berücksichtigung in der ersten Ausstellung im Oktober 1916 bei Ludwig Schames in Frankfurt a/M. Rosy und Ludwig Fischer erwarben ab 1916 bei Schames mehrere Ölbilder von Kirchner
Das 1915/1916 entstandene Gemälde “Autostrasse im Taunus” von Ernst Ludwig Kirchner gehörte einmal zur wichtigen Sammlung von Ludwig und Rosi Fischer in Frankfurt a/M. Es kam in den Erbschaftsteil von Sohn Max Fischer, der es in den 1930er Jahren veräusserte. Seit damals gehörte es verschiedenen Privatpersonen. Die Umstände der Übertragung des Gemäldes in den 1930er Jahren konnten trotz intensiver Provenienzforschung bis heute nicht restlos geklärt werden.
Der andere Sohn Fischer, Ernst, und seine Ehefrau Anne schenkten ihren geerbten Anteil der Sammlung an das Virginia Museum of Fine Arts in Richmond, VA (VMFA). Die Erben von Ernst und Anne Fischer unterstützen nun das VMFA, auch denjenigen Teil der Sammlung, der Ernsts Bruder Max gehörte, so komplett als möglich zusammenzutragen, so dass die ursprüngliche Sammlung von Ludwig und Rosi Fischer wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Es wurde der Wunsch an den heutigen Eigentümer, der das Gemälde juristisch korrekt erworben hatte, herangetragen, das Gemälde aus der Septemberauktion der Galerie Kornfeld, Bern, zurückzuziehen und den Erben von Ernst und Anne Fischer direkt zu übertragen. Da der heutige Eigentümer die Idee, die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer zu ergänzen und der Öffentlichkeit im VMFA zugänglich zu machen, als spannend und sinnvoll erachtet, hat er diesem Wunsch stattgegeben.
Die Galerie Kornfeld Auktionen, Bern, unterstützte die Übertragung und freut sich, dass eine einvernehmliche und nachhaltige Lösung gefunden werden konnte.