Bordeaux 1840 - 1916 Paris
1910
Öl auf Leinwand
65,1x50,2 cm
Unten links vom Künstler in Pinsel im rot-brauner Ölfarbe signiert "Odilon Redon"
Alec Wildenstein, Odilon Redon, Catalogue raisonné de l'œuvre peint et dessiné, Volume III, Paris 1996,
Armand Parent, Paris, ca. 1920
Zaidee C. Goodyear, Virginia
Cornelius Newton Bliss III, Darlington
Mrs Cornelius N. Bliss, New York, ca. 1928; durch Erbschaft an
Privatsammlung, New York
Auktion Sotheby’s, New York, 13.11.1997,
Internationale Privatsammlung
Paris 1920, Galerie Barbazanges, Exposition rétrospective d'œuvres d'Odilon Redon (1840-1916),
Paris 1923, Galerie Druet, Exposition d'œuvres d'Odilon Redon, peintures, pastels, aquarelles, dessins, lithographies, eaux-fortes, art décoratif,
New York 1928, De Hauke and Co., Exhibition of Paintings, Pastels, Drawings, Watercolours, Lithographs by Odilon Redon,
Chicago 1928/1929, The Art Institute of Chicago, Catalogue of Paintings, Pastels and Drawings by Odilon Redon (1840-1916),
New York 1933, Museum of Modern Art, Exhibition of Fruit and Flower Paintings
Auf dem alten Chassis. Die Leinwand mit einer dünnen Gaze hinterlegt. Farbfrisch und in tadelloser Erhaltung, gerahmt
Bereits in den 1860er Jahren beschäftigte sich Redon mit botanischen Themen; doch erst mit der Überwindung seiner “schwarzen Phase” (“Noirs”), rückten Farben und mit den Farben nach der Jahrhundertwende auch wieder die Vegetation und Blumen in den Fokus seines Interesses. Neben den mythologisch aufgeladenen Themen waren gerade seine Blumenstillleben begehrte Sammlerstücke; und so bemerkte etwa sein Freund und Förderer Arthur Fontaine 1905, wie schwierig es sei, ein solches Blumenstück zu erwerben. Und der französische Dichter Francis Jammes äusserte sich, dass man Redons Atelier mit einem “wunderbaren Garten” vergleichen könne, in welchem man den Duft eines jeden Blütenblattes förmlich riechen könne
Redon war fasziniert von einer naturalistischen und zugleich freien Umsetzung seiner Stillleben und bevorzugte dazu ganz klar gewisse Blumenarten. So gehörte die “augenähnliche” Anemone zu seinen “Favoritinnen”. Alec Wildenstein schrieb zum hier vorliegenden Gemälde treffend “Anémones de nouveau, anemones toujours, fleurs aimées de Redon” (“Und wieder Anemonen, immer Anemonen, geliebte Blumen von Redon”). Um die visuelle “Sensation” zu erhöhen, platzierte der Künstler diese Stillleben meist in schlichten Vasen quasi “schwebend” vor einen neutralen Hintergrund, was klar in der Tradition japanischer Holzschnitte gelesen werden kann. Mit seiner feinen Malweise in Öl oder dem oft auch verwendeten Pastell gelingt es Redon eindrücklich, den Naturalismus in Richtung einer Abstraktion aufzulösen
Das hier angebotene Gemälde “Anémones” kann auf eine ausgezeichnete Provenienz und eine frühe, reiche Ausstellungsgeschichte zurückblicken. Erster Besitzer war der belgische Musiker und Komponist Armand Parent, der mit vielen bildenden Künstlern seiner Zeit befreundet war. Danach hat sich das Gemälde für sehr lange Zeit in amerikanischen Privatsammlungen befunden. So schöne und gut dokumentierte Gemälde von Redon sind heute sehr rar