Borgonovo 1901 - 1966 Chur
1964, Guss von 1964
Bronze
51,7x25,7x20,9 cm
Links an der Basis mit der Signatur "Alberto Giacometti" und der eingestanzten Nummerierung "3/6", rückseitig an der Basis mit dem Giesserstempel "SUSSE FONDEUR/PARIS/CIRE PERDUE"
Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom November 2021, liegt vor
Die Bronze figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation unter der Nummer AGD 4366
Nachlass des Künstlers
Slg. Bruno Giacometti, Zollikon
Privatsammlung Schweiz
Rom 1970, Villa Medici, Alberto Giacometti (1901-1966),
Gemäss Comité Giacometti, Paris, sind 1964 lediglich 4 Exemplare gegossen worden. In tadelloser Erhaltung mit brauner Patina. Minime Abreibungen der Patina an der Nase, dem Kopf und an der Schulter
Francine Torrent (geb. 1933) war 1964 eine junge Fernsehjournalistin, welche für "Pathé" und die Sendung "Chronique de France" arbeitete. Als sie in Giacomettis Atelier eingetroffen sei, um den Bildhauer interviewen zu können, habe sie sofort begonnen Giacometti mit Fragen zu löchern. Anstelle die vielen Fragen zu beantworten, habe Giacometti nur gesagt: "Hören Sie auf, mir all diese Fragen zu stellen, setzen Sie sich hin, stehen Sie für mich Modell, bewegen Sie sich nicht und seien Sie bitte still." (Nach Erinnerungen von Comtesse Setsuko Klossowska de Rola, der Witwe des Künstlers Balthus, in: Christie's, New York, 9. Mai 2007, Los 46)
Mit charakteristischem Witz betitelte Giacometti die Skulptur mit einem Wortspiel: "Madame Télé". Francine Torrent konnte Giacometti 1965 für einen kleinen Fernsehbeitrag interviewen und die Sendung wurde 1966 ausgestrahlt. Die Darstellung einer für Giacometti fremden Person, wie in der vorliegenden Bronze, ist sehr selten und ungewöhnlich, da ihm meist Familienmitglieder oder gute Freunde als Modelle dienten