München 1889 - 1938 Berlin
1922
Öl auf Leinwand
48x58 cm
Unten rechts vom Künstler signiert und datiert "G. Schrimpf 22."
Kopien des Gutachtens von Dr. Christmut Präger, Heidelberg, datiert vom Februar 1999 und zwei erneute Bestätigungen, datiert vom 12. Februar 1999 und 3. Februar 2005, liegen vor. Bei einer Neufassung des Werkverzeichnisses der Gemälde würde das vorliegende Werk unter der
Galerie Aenne Abels, Köln, in den 1970er Jahren dort angekauft von
Privatsammlung
Auktion Sotheby's, London, 8. Dezember 1997, German and Austrian 20th Century Art, Los
Galerie Michael Haas, Berlin (mit 2 Etiketten auf Keilrahmen)
Privatsammlung Deutschland
Auktion Ketterer, München, 7. Dezember 2004, Los
Privatsammlung Deutschland
Auf einem neuen Chassis, mit Nagelung und zusätzlich mit Heftklammern befestigt. Randseitig mit Leinwand verstärkt, am Bildrand leicht durch den Rahmen berieben. Mit mehreren kleinen Farbausbrüchen und mit feinen Krakelüren im Bereich der Bäume. Das Werk wurde neu gefirnisst. Rückseitig mit Resten eines Zeitungsartikels [Münchener Zeitung / Donnerstag, 8. Dezember 1932]
Ein früher Förderer Georg Schrimpfs war der Publizist und Kunstmäzen Herwarth Walden ("Der Sturm"). Der Künstler war ein Autodidakt und zeigte anfangs seine Arbeiten kaum. Heute gilt er als einer der Hauptvertreter der "Neuen Sachlichkeit". Seine Arbeiten kennzeichnen sich durch zarte Farben und durch eine Ruhe in den Darstellungen aus, was in einem Gegensatz zu seinem bewegten Leben steht. Die Werke Schrimpfs können mit idyllischer Malerei in Verbindung gebracht werden. Vielfach sind Frauen dargestellt, wie im vorliegenden Werk, auf welchem eine junge Frau mit ihrem Hund auf eine Seenlandschaft herunterblickt, derweil neben ihr die Schafe ruhen. Auch von dieser Figur geht eine tiefe Ruhe aus, was durch die gedämpften Farben im Bild noch viel ausgeprägter scheint. Die sanften Gesichtszüge des Mädchens erinnern an die seiner ersten Frau und Künstlerin Maria Uhden (1892-1918), welche an den Folgen der Geburt des gemeinsamen Sohnes Markus verstarb. Gemäss Dr. Christmut Präger ist das vorliegende Werk ein bedeutendes Gemälde von musealer Qualität, welches Schrimpfs Werkphase der Neuen Sachlichkeit zuzurechnen ist