Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 13.45 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1899
Farbholzschnitt, Druck in Schwarz und Graublau auf dünnem Japan
39,6x54,7 cm, Darstellung; 46,7x62,5 cm, Blattgrösse
Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E Munch"
Gerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012,
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Gustav Schiefler, Verzeichnis des graphischen Werkes Edvard Munchs bis 1906, Band I, Berlin 1907,
Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart,
Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld],
Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen,
Tegernsee 1996/1997, Olaf Gulbransson Museum (i. A. Bayer. Staatsgemäldesammlungen München), Edvard Munch, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien,
Paris 2005, Musée d’Orsay, Le théâtre de l’Œuvre (1891-1900), Naissance du théatre moderne,
Vereinzelte kleine Reissnagellöcher im äusseren Rand. Minim gelblicher Blattrand
1885 verbrachte Edvard Munch die Sommermonate in Borre am Oslofjord und fuhr auch ins fünf Kilometer weiter südlich gelegene Åsgårdstrand, wo sein Malerfreund Hans Heyerdahl weilte. Dort lernte er Milly Thaulow kennen, die zu seiner Geliebten wurde. Åsgårdstrand wurde zu seinem ständigen Sommersitz, wo er 1898 sein erstes Haus gekauft hatte. Die markante Fjordlandschaft findet sich in unzähligen Werken wieder.
Das Thema "Die Einsamen" (ein Paar am Strand in Rückenansicht) beschäftigte Munch erstmals 1891. Das damals entstandene Ölgemälde ist heute verschollen, jedoch durch Fotografien der Jahre 1892 und 1893 belegt. Eine sich eng an das Ölbild anlehnende Kaltnadelarbeit entstand 1894 und wurde im folgenden Jahr als Auflage in der Meier-Graefe Mappe publiziert.
Der hier angebotene grossformatige Holzschnitt ist ein Frühdruck, der aus dem Jahr 1899 stammt. Er wurde in kleiner Auflage erstmals von Lassally in Berlin gedruckt. Im Werkverzeichnis von Schiefler von 1906 ist nur ein einziges Exemplar aufgeführt. Drucke von 1899 oder kurz danach sind sehr selten. Im Herbst 1914 liess Munch die Stöcke nach Oslo schicken, wo weitere Abzüge entstanden, meist auf dünnem Japanpapier. 1917 nahm der Künstler die Darstellung wieder auf und druckte wenige Exemplare in verschiedener Farbgebung, wahrscheinlich mit der Hilfe des Druckers Nielsen.
Der hier angebotene Holzschnitt ist ein äusserst qualitätvoller Frühdruck vor der starken Überarbeitung des Holzstockes und von grosser Seltenheit.
Schweiz | CHF | 145 |
Europa | CHF | 255 |
Übersee | CHF | 330 |