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    Marc Chagall  : Esquisse pour Le marchand de bestiaux , 1912
    Marc Chagall  : Esquisse pour Le marchand de bestiaux , 1912
    Marc Chagall : 34 Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"
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    Marc Chagall : 34 Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"
    Marc Chagall : 34 Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"
    Marc Chagall : 34 Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"

    Marc Chagall

    Witebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence

    34   

    Esquisse pour "Le marchand de bestiaux"

    Zuschlag CHF 1'300'000
    Angaben ohne Gewähr

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    1912

    Gouache, Graphitstift und Tusche auf Velin

    26,2x47,3 cm

    Unten rechts vom Künstler signiert "Chagall" (im Weiss), darunter mit einer schwer lesbaren Signatur "M Chagall" (im Bordeaux)

    Werkverzeichnis

    Echtheitsbestätigung (Nr. 2024113) des Comité Marc Chagall, Paris, datiert vom 6. Juni 2024, liegt vor

    Provenienz

    Wohl Galerie "Der Sturm", Herwarth Walden, Berlin

    Slg. Théodore Ahrenberg, Stockholm

    Galerie d’Art Moderne, Marie-Suzanne Feigel, Basel, Sommerausstellung 1957, Kat. Nr. 12, Abb., dort angekauft von Galerie Kornfeld, Bern

    Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b

    Literatur

    Werner Haftmann, Marc Chagall, Gouachen, Zeichnungen, Aquarelle, Köln 1975, Abb. Tf. 11

    Daniel Marchesseau, Chagall, ivre d’images, Paris 1995, Abb. S. 31

    Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall, Köln 1998, Abb. S. 62

    Monte Packham, Living with Matisse, Picasso and Christo, Theodor Ahrenberg and His Collections, London 2018, Abb. S. 160-161

    Ausstellungen

    Basel 1957, Galerie d’Art Moderne, Kat. Nr. 12, Abb.

    Hamburg/München 1959, Kunsthalle/Haus der Kunst, Marc Chagall, Kat. Nr. 190

    Bern 1960, Klipstein und Kornfeld, Marc Chagall, Kat. Nr. 7, Abb.

    Paris 1984, Centre Georges Pompidou, Marc Chagall, Œuvres sur papier, Kat. Nr. 39, Abb.

    Rom 1984/1985, Musei Capitolini, Marc Chagall, Kat. Nr. 39, Abb.

    Hannover/Zürich 1985, Kestner Gesellschaft/Kunsthaus, Marc Chagall, Arbeiten auf Papier, Kat. Nr. 39, Abb.

    Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 110, Abb. S. 203

    Paris 1995, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Marc Chagall, Les années russes, Kat. Nr. 73, Abb. S. 94

    Bern 1995/1996, Kunstmuseum, Chagall 1907-1917, Kat. Nr. 117, Abb.

    Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 41, Abb.

    Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 40, S. 133, Abb. S. 77

    Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 47, S. 284, Abb. S. 85

    Zürich/Liverpool 2013, Kunsthaus/Tate, Chagall – Meister der Moderne, Kat. Nr. 23, S. 186, Abb. S. 86 (nur in Zürich ausgestellt)

    Basel 2017/2018, Kunstmuseum, Chagall – Die Jahre des Durchbruchs 1911-1919, Kat. Nr. 64, S. 290, Abb. S. 210

    Zustand

    Minime Reissnagellöchlein im oberen Rand. In der weissen Farbe teilweise minime Abreibungen. Papier leicht gebräunt, farbfrische Erhaltung

    Erläuterungen

    Nach seinen Ausbildungsjahren in Sankt Petersburg drängte es Marc Chagall, seine Kunst in Paris weiterzuentwickeln und neue Inspirationsquellen in den reichhaltigen Museumssammlungen, den bedeutenden Galerien und in der Konfrontation mit den Avantgardekünstlern zu suchen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf zweier Bilder und einem kleinen Stipendium seines Gönners Maxim Winawer konnte er endlich 1911 über Berlin nach Frankreich reisen. Er bezog sein erstes Atelier in der Impasse du Maine (heute Rue Antoine Bourdelle), nahe der Gare Montparnasse. Im Winter 1911/1912 bezog er ein neues, grösseres Atelier in der 1902 vom Bildhauer Alfred Boucher gegründeten Künstlersiedlung "La Ruche" (Der Bienenkorb) im 15. Arrondissement. Dort fand er sich inmitten der internationalen Bohème von Paris wieder und begegnete den Avantgardisten von Montparnasse wie den Dichtern Guillaume Apollinaire, Blaise Cendrars und Max Jacob sowie Künstlern wie Robert Delaunay, Fernand Léger oder Amedeo Modigliani.

    Wie im Fieber und dürstend nach Anerkennung entstanden im neuen Atelier nun auch grössere Formate. Für die Themen schöpfte der Maler in erster Linie aus dem persönlichen Vokabular, dem russischen Leben und den Ansichten von Witebsk, die ihn stark geprägt hatten. Formell flossen jedoch neue Stilrichtungen wie der Fauvismus, aber auch der Kubismus ein und trugen dazu bei, Chagalls äusserst persönliche malerische Ausdrucksweise zu entwickeln: gewissermassen das Verweben einer traditionellen Bildsprache, genährt mit den Neuerungen der Avantgarde. Der Dichter Apollinaire nannte seine Bildwelten denn auch "surnaturel" (übernatürlich). In Paris entstanden auch viele Gouachen, eine Technik, die der Künstler als geeignet fand, um seine spontanen Improvisationen umzusetzen. Auch die hier angebotene Gouache "Esquisse pour le Marchand de bestiaux" ist in dieser Zeit in Paris entstanden, als essenzielle Vorarbeit zum grossformatigen Gemälde von 1912, das sich heute im Kunstmuseum Basel befindet. Thematisch greift der Künstler auf Kindheitserinnerungen zurück, die er mit einem Onkel, einem Viehhändler, verbunden hatte. Der Künstler charakterisierte darin unterschiedliche Charaktere aus dem Händlerleben. Die Darstellung ist aber nicht nur persönlich-anekdotisch zu verstehen. Chagall nahm schon früh das Thema Migration auf, der das jüdische Volk ausgesetzt war, und den damit verbundenen, aufgezwungenen Neuanfängen, die auch sein weiteres Leben und Werk charakterisierten und prägten. Das blaue Tier auf dem Wagen erinnert an die späteren Darstellungen des "mystischen Tieres", das in Chagalls Werken für die Kreativität und Inspiration steht. Die hier angebotene Gouache ist ein wichtiges Frühwerk, das Chagalls grossartige Narration und die unvergleichliche Technik und Kompositionsweise sehr eindrücklich aufzeigt.


     
     
     
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