Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 10.45 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1913
Rohrfeder in schwarzer Tusche auf Velin, mit Pinsel in dunkelbrauner Tusche überarbeitet und mit Rohrfeder in schwarzer Tusche nochmals überzeichnet
53x39 cm
Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert "E L Kirchner 13", rückseitig von Christian A. Laely mit der Phantom-Slg.-Nr. "KZ 207" bezeichnet
Nachlass des Künstlers, Davos
Phantom-Slg. Gervais, Zürich/Lyon (1946), 1948 verkauft durch die Kunsthalle Bern an
Schweizer Privatsammlung
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2011, Los 85, dort angekauft von
Slg. Nelson Blitz, New York
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 14. Juni 2013, Los 55, dort angekauft von
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968
Eberhard W. Kornfeld, Die Sammlung von hochwertigen Papierarbeiten von Ernst Ludwig Kirchner des Industriellen-Ehepaars Gervais, Zürich-Lyon, Ein Phantom, Bern 2017
Zürich 2017, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Grossstadtrausch – Naturidyll, Die Berliner Jahre,
Mit einzelnen Knittern, mit minimalem Einriss links und unten am Blattrand. In sehr guter und farbfrischer Erhaltung.
Wohl die bedeutendste Vorarbeit zu dem heute in der Berliner Nationalgalerie befindlichen Ölbild "Potsdamer Platz" von 1914 (Gordon 370), die die endgültige Komposition des Gemäldes schon sehr gut festhält. Im Bild wurde lediglich auf das in der Zeichnung festgehaltene Auto rechts verzichtet, während die beiden zentralen Frauenfiguren in der Bildmitte sowie die Architektur des Hintergrundes, das Haus "Vaterland" und die hohen Eingangsbögen des Bahnhofs "Potsdamer Platz", nahezu unverändert in die Komposition übernommen wurden. Diese für das Hauptbild aus dem malerischen Œuvre des Künstlers wichtigste Vorzeichnung wurde lange in der Literatur nicht erfasst, da Kirchner sie weder verkaufte noch publizierte und sie so in den Bestand seines Nachlasses überging. Mit der Ordnung und Inventarisierung des Nachlasses wurde 1946 der Künstler Christian A. Laely (1913–1992) beauftragt, der mit Kirchner und Erna in engem Kontakt stand. Laelys Aufenthalt im Wildbodenhaus in den Tagen vom 15. bis 27. April 1946 stellt zweifellos den Anfang der "Sammlung Gervais" dar. Die Motive für die Zusammenstellung dieses umfangreichen und qualitätsvollen Bestandes an Arbeiten auf Papier, die später aus dem Nachlass abgezweigt wurden, können nicht mehr ermittelt werden. Die von Laely ausgesonderten Arbeiten wurden erfasst und wohl von ihm rückseitig handschriftlich mit einer Nummerierung bezeichnet, wie sie auch auf der Rückseite der vorliegenden Arbeit zu finden ist ("KZ 207"). Von da an vertrat Laely diese "Sammlung Gervais", für die er eine höchst phantasievolle "Vita" erfand. 1948 tätigte Laely über die Kunsthalle Bern erste Verkäufe, wo die Zeichnung "Potsdamer Platz" verkauft wurde (aus: Kornfeld,
Schweiz | CHF | 145 |
Europa | CHF | 255 |
Übersee | CHF | 330 |