Donaueschingen 1945 - lebt und arbeitet in Barjac und Paris
Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 16.05 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1987-1992
Acrylfarbe, Blei, Drähte, Schaltplatte, Porzellan auf Fotografie im Künstlerrahmen
240x130 cm
Unten rechts bezeichnet "Isis und Osiris"
Galerie Bastian, Berlin, von dort an
Privatsammlung Deutschland
Daniel Arasse, Anselm Kiefer, München 2001,
Strassburg 1988, Les musées de la ville de Strasbourg, Saturne en Europe
São Paulo 1998, Museu de Arte Moderna, Anselm Kiefer, S. 13.
Berlin 2004/2005, Neue Nationalgalerie, Gegenwelten, Das 20. Jahrhundert in der neuen Nationalgalerie
Berlin 2018/2019, Galerie Bastian, The Times They Are a-Changin’
Der Intension des Künstlers nach, hängt das Blatt leicht schräg im Bildrahmen und ist an mehreren Stellen fehlerhaft
Anselm Kiefers Œuvre ist stark von Themen der deutschen Geschichte und Kultur geprägt. Häufig greift er auf Ereignisse der Antike oder dem Mittelalter zurück und gilt damit als Erneuerer der Historienmalerei und als grosser Illustrator historischer Katastrophen.
So archaisch wie seine Motive sind auch die Materialien, die er verwendet. Neben dem dominierenden Blei finden sich Asche, Stroh, Sonnenblumen, Sand, Ton oder verbranntes Holz, die in überlagernden Schichten aufgetragen werden. Immer wieder bilden Fotografien die Grundlage, aus der er die Kompositionen entwickelt. Die verwendete Farbpalette bewegt sich meist in Grautönen (Grau sei die Farbe des Zweifels), wird aber immer wieder von Braun-, Blau- und Gelbtönen durchbrochen.
Das hier angebotenen Werk basiert auf dem ägyptischen Mythos von Osiris. Osiris wurde von seinem Bruder Seth zerstückelt und über das ganze Land verstreut. Die Schwester und Ehefrau Isis suchte die Stücke und setze Osiris danach wieder zusammen. Für Kiefer steht dieser alte Mythos der Erneuerung und Regeneration auch für den heutigen Umgang mit der Kernkraft. Die Katastrophe von Tschernobyl hat den Künstler nachhaltig geprägt, er versuchte damit metaphorisch die Sinnhaftigkeit der Kunst, Schöpfung, Zerstörung, Materie und somit auch der Körperlichkeit zu thematisieren.
Man sieht eine reduzierte Darstellung eines grabartigen Metallkastens, am Boden ist ausgetrocknete Erde zu erkennen. Drähte mit Metallfragmenten beleben den Bildraum, fast scheint es, als würden die Betrachtenden in die Szene hineingesogen. Es entstanden mehrere Arbeiten zu diesem Thema, das grossformatige Hauptwerk befindet sich im San Francisco Museum of Modern Art. Alle Werke dieser Gruppe gehören zu Kiefers eindrücklichen Arbeiten, die durch ihre einzigartige Ästhetik bestechen und denen man sich fast nicht entziehen kann.
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