Paris 1840 - 1926 Giverny
Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 17.20 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1880
Öl auf Leinwand
55,5x74 cm
Unten rechts vom Künstler signiert und datiert "Claude Monet / 1880". Rückseitig auf dem Chassis betitelt "Mer gros temps" bzw. auf Etikett betitelt "Pleine mer, gros temps"
Daniel Wildenstein, Monet, Vie et œuvre, Bd. I, Lausanne/Paris 1974,
Atelier des Künstlers, Vétheuil, dort Februar 1881 angekauft von
Galerie Durand-Ruel, Paris, (Lager-Nr. 1733), dort am 6. Januar 1919 erworben von
Galerie Bollag, Zürich
Durch Vermittlung von Jos Hessel (1859-1942), Paris/Brüssel erworben von
Slg. Emil Hahnloser (1874-1940), durch Erbschaft an
Slg. Hedy Hahnloser, Winterthur, durch Erbschaften an
Privatsammlung Schweiz
Oscar Reuterswärd, Monet, En konstnärshistorik, Stockholm 1948,
Margrit Hahnloser-Ingold (Hrsg.), Die Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser Winterthur, Mit den Augen des Künstlers, Bern 2011,
Paris 1914, Galerie Durand-Ruel, Monet,
Luzern 1940, Kunstmuseum, Die Hauptwerke der Sammlung Hahnloser, Winterthur,
Bern 1953, Kunstmuseum, Europäische Kunst aus Berner Privatbesitz,
Wien 2020, Albertina, Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler, Die Sammlung Hahnloser,
Leichte Kraquelüren. Auf dem originalen Chassis in der alten Nagelung. In sehr guter Erhaltung
Der Brandung an der Atlantikküste der Normandie in der Nähe des Ortes Petites-Dalles an einem stürmischen Septembertag des Jahres 1880 galt Claude Monets Interesse bei der Konzeption dieses Gemäldes. Dabei konzentrierte er sich auf das Phänomen der sich überschlagenden Wellen mit ihren weissen Schaumkronen und auf die stimmungsvollen Lichtverhältnisse bei bedecktem Himmel. Im selben Herbst schuf Monet drei weitere Bildschöpfungen, denen dieser Küstenabschnitt am Ärmelkanal im Département Seine-Maritime als Bildmotiv diente. Der Strandabschnitt mit seinen Felsklippen war bei ausländischen Urlaubsgästen wie bei Einheimischen sehr beliebt. Zwei Gemälde zeigen den Strand mit den steil abfallenden Kreidefelsen und der Sicht aufs Meer. Das dritte Gemälde mit dem Titel "Die Welle" bezeugt Monets Interesse an der Darstellung der bewegten Meeresoberfläche und zeigt gleichzeitig seine Vorliebe für fragmentarische Bildausschnitte. Das bildgestalterische Mittel des begrenzten Raumes ermöglicht ein fokussiertes, detailbezogenes Betrachten. Mit "Pleine mer, gros temps" gelang Monet eine meisterhafte Verbindung von Bildatmosphäre und Lichtwirkung, und gleichzeitig könnte das Gemälde eine Hommage an den wichtigen Exponenten der Schule von Barbizon sein: an den Maler Gustave Courbet, der mit seinem monumentalen Gemälde "Stürmische See" aus dem Jahr 1870, bekannt auch unter dem Titel "Die Welle", neue Massstäbe in der Landschaftsmalerei setzte und dieser Gattung gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu zunehmender Anerkennung und Bedeutung verhalf.
Schweiz | CHF | 170 |
Europa | CHF | 285 |
Übersee | CHF | 380 |