Paris 1883 - 1955 Dax
Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 17.40 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
Um 1913-1914
Öl auf Leinwand
60x80 cm
Unten links vom Künstler signiert "Maurice. Utrillo. V."
Jean Fabris/Cédric Paillier, Maurice Utrillo, Paris 2009,
Slg. Prof. Haber, Berlin
Dr. Nathan, St. Gallen
Galerie Dr. Willy Raeber, Basel, Inv.
Privatsammlung Schweiz
Paul Pétridès, L'Œuvre complet de Maurice Utrillo, Paris 1959, Band 1,
Basel 1938, Galerie Raeber, Maurice Utrillo,
Basel 1942, Kunsthalle, Maurice Utrillo de Corot à Daumier,
Bern 1949, Kunsthalle, Maurice Utrillo,
Vevey 1955, Musée Jenisch, Utrillo, Valadon, Modigliani, Utter,
Bern 1963, Kunstmuseum, Maurice Utrillo,
Kobe/Kyoto/Sapporo/Kushiro/Hakodate 2003, Wanderausstellung, Maurice Utrillo le 120ème anniversaire de la naissance
Tokio/Kyoto/Osaka/Nagoya 2005-2006, Wanderausstellung, Cinquantième anniversaire de la mort de Maurice Utrillo,
Japan 2007, Wanderausstellung, Maurice Utrillo, le Montmartre du rêve et de la poésie,
Paris 2009, Pinacothèque, Valadon-Utrillo,
Eine alte Restaurierung im Bereich des rechten Baumes. Die Leinwand an den Chassisrändern verstärkt. In guter Erhaltung
Die Künstlerin Suzanne Valadon ermutigte ihren Sohn Maurice Utrillo zum Malen, indem sie ihn Postkarten der verwinkelten, engen Gassen von Montmartre in Paris kopieren liess. Obwohl seine Bewerbung an der École des Beaux-Arts 1909 abgelehnt wurde, erhielt Utrillo erste Anerkennung, etwa als drei seiner Bilder in den Salon d’Automne aufgenommen wurden und der Schriftsteller und Kunsthändler Louis Libaude einige seiner Werke erwarb. Ab 1910 entwickelte Utrillo mit seiner "Manière blanche" einen persönlichen und unverwechselbaren Stil. Für die Werke dieser "weissen Periode" verwendete er eine gebleichte und aschfahle Farbpalette und mischte sogar Gips in die weisse Ölfarbe, um die verwitterten Fassaden von Gebäuden zu imitieren. Utrillo versuchte zwar, im Freien zu arbeiten, fühlte sich aber von den Schaulustigen gestört und zog sich in sein Atelier in der Rue Cortot in Montmartre zurück.
Er verliess Montmartre nur selten, abgesehen von Arztbesuchen oder Reisen mit seiner Mutter und seinem Stiefvater André Utter. Im Herbst 1913 besuchten die drei Korsika. Utrillo weigerte sich, die Schönheit der Insel künstlerisch auf sich wirken zu lassen. Nicht die Menschen und das bunte Treiben am Meer interessierten ihn, sondern die ruhigen Strassen von Ajaccio, Corte und Belgodère, wo er nach steinernen Fassaden suchte, die einzig durch Fensterläden oder Schilder belebt wurden. In seinen Korsika-Bildern finden sich nun zwar auch mediterranere Braun- und Ockertöne, aber die Sonne des Südens intensiviert seine gedämpfte Farbigkeit nicht. Auch auf Korsika vermied Utrillo bevölkerte Szenen. Im hier angebotenen Gemälde aus der korsischen Hauptstadt bezeugen vereinzelte Menschen, lichte Bäume und leere Strassen eindrücklich jene tiefe Melancholie, die Utrillos Werke prägt. Eine sehr wichtige Arbeit, die die Reise nach Korsika schön dokumentiert.
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