Ausrufzeit 12.09.2024,
circa 09.40 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1945
Tuschfederzeichnung auf Bütten
31,7x25 cm
Unten rechts vom Künstler in Feder in Tusche signiert und datiert "Beckmann / A 45", rückseitig in Bleistift bezeichnet "Lydia" und "1. November 45"
Stephan von Wiese, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen, 1903-1950, Bielefeld, Kunsthalle,
Direkt vom Künstler an
Rudolf Heilbrunn (gemäss einem Tagebucheintrag von Mathilde Q. Beckmann wird der Verkauf am 30. Juni 1946 erwähnt), der die Zeichnung für einen bislang unbekannten "Freund" erworben hat
Allan Frumkin Gallery, Chicago, dort am 22. Dezember 1974 erworben von
Kornfeld & Cie, vormals Kornfeld und Klipstein, von dort am 12. Januar 1983 an
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Bielefeld/Tübingen 1977/1978, Kunsthalle/Kunsthalle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950,
Frankfurt 1978, Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950,
Köln 1984, Josef-Haubrich-Kunsthalle, Max Beckmann,
Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld],
Obere linke Ecke mit leichten Knicken und eine leichte Querfalte im Papier. Minim gebräunt im Papier an den Blatträndern. Rückseitig mit leichten Spuren einer alten Montierung. In sehr schöner Gesamterhaltung
Im Jahr 1937 verliess Max Beckmann Deutschland für endgültig und ging ins Exil nach Amsterdam. Zunächst in der Pension Bank untergebracht, konnten die Beckmanns schliesslich im Oktober eine Wohnung mit Atelier am Rokin 85 beziehen. Neben mythologisch aufgeladenen Werken entstanden nun vor allem eindrückliche Porträts, wie die hier angebotene Tuschezeichnung. Eine junge Dame stützt den Kopf auf ihre Hand und blickt nachdenklich in die Zukunft. Das Blatt ist rückseitig auf den 1. November 1945 datiert, der Krieg ist vorbei – und dennoch kann Beckmann erst im Sommer 1947 definitiv in die USA auswandern. Die Identität der Dargestellten bleibt ungewiss. Laut Tagebucheinträgen traf Beckmann "Lydi" im Hotel Savoy in Amsterdam, vermutlich war sie eine Kokotte. Auf alle Fälle handelt es sich um eine sehr schön ausgearbeitete und persönliche Arbeit.
Wir danken Hedda Finke und Dr. Nina Peter für die wervollen Informationen zum Blatt.
Schweiz | CHF | 115 |
Europa | CHF | 185 |
Übersee | CHF | 235 |