Ausrufzeit 12.09.2024,
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1808-1823, 1. Ausgabe von 1863, 1862-1863 in der „Calcografía“ in Madrid überarbeitet
Folge von 80 Blatt Radierungen, leicht mit Aquatinta überarbeitet, auf Velin, teilweise mit Wasserzeichen "J.G.O. mit Palmette"
Je ca. 25x35 cm
Harris 121-200, jeweils III/1 (v. 7)
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b
Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart,
Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik,
Je 10 Blatt broschiert, in gelbem Umschlag, nummeriert von 1 bis 8, leicht verbunden: Statt Blatt 10 in Heft 1 figuriert Blatt 36, statt Blatt 36 in Heft 4 Blatt 10. Noch vor der Korrektur des Titels bei Blatt 9
Goyas die Brutalität des Krieges anklagendes Meisterwerk liegt hier in der heute nur noch selten anzutreffenden Urform vor, in der die Graphikserie – aufgeteilt in 8 Hefte mit je 10 Blättern – erstmalig 1863 erschienen war. Auch die höchst fragilen Umschläge sind vollständig erhalten. In dieser Form und Erhaltung von grosser Seltenheit.
Bei der Folge "Los Desastres de la Guerra" handelt es sich überwiegend um Aquatintaradierungen, in denen Goya vordergründig die Schrecken des Unabhängigkeitskampfes der Spanier gegen die französischen Besatzer 1808–1814 darstellt. Dabei gelang es ihm, weit über ihre Zeit hinausweisende Sinnbilder des Krieges in seiner unaussprechlichen Grausamkeit zu schaffen.
Von einer Edition sah er aus politischen Gründen ab, doch überprüfte er seine Arbeit an den Platten mit Probedrucken (siehe dazu das vorangegangene Los 2099 sowie die nachfolgenden Lose 2101 bis 2107 ). Bis 1814 hatte er 56 Platten vollendet. 1819–1822 entstanden weitere 26 Platten. Dabei lassen sich die 82 Kompositionen in drei Gruppen ordnen, 41 Blatt zeigen Kriegsdarstellungen, 17 Blatt die Hungersnot vom Winter 1811 bis zur Ernte 1812 in Madrid und 22 Blatt haben allgemein gehaltene allegorische Sujets.
1862 gelangten von den 82 Platten 80 in den Besitz der "Real Academia de Nobles Artes de San Fernando" in Madrid. Dort wurden die Platten zum Teil merklich überarbeitet. Oft wurde eine neue Lage Aquatinta hinzugefügt. Die meisten der Darstellungen erhielten nunmehr eine Einfassungslinie, die Platte wurde ausserhalb dieser poliert und oben links mit einer Zählung von 1 bis 80 versehen, wobei Goyas eigene Zählung von 1 bis 56 unten links nicht gelöscht wurde. Schliesslich liess die Akademie 1863 die hier vorliegende erste Auflage von gesamthaft 500 Exemplaren drucken.
Konvolut
Zus. 8 Hefte
Schweiz | CHF | 130 |
Europa | CHF | 230 |
Übersee | CHF | 290 |