Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos
1914
Holzschnitt
49,3:37 cm, Darstellung - 51,8:39 cm, Blattgrösse
Unten links vom Künstler in Bleistift voll signiert "E L Kirchner" und in der Mitte im Unterrand als "Eigendruck" bezeichnet. Rückseitig mit dem Monogrammstempel im Rund "ELK"
Dube H 240/II
Das von E. L. Kirchner in Kreuzlingen für die "Botho Graef Stiftung" für den Kunstverein Jena ausgewählte Exemplar, rückseitig mit dem Stempel "Kunstverein / Jena"
1937 als "Entartete Kunst" beschlagnahmt und aus dem Depot in Berlin 1940 verkauft an die Galerie Ferdinand Möller, Berlin, mit Stempel und Bezeichnung in Bleistift "Erworben lt. Vertrag 1940"
Sammlung H. Neuerburg, Köln, unten links mit dem Blindstempel, Lugt 1344/a
Im Inventar des Kunstvereins Jena am 1. Januar 1929 erschienen in: Rausch und Ernüchterung - Die Bildersammlung des Jenaer Kunstvereins Schicksal einer Sammlung der Avantgarde im 20. Jahrhundert, Jena 2008 aufgeführt unter der
Prachtvoller, tiefschwarzer Druck auf sehr festem Velin, mit schöner Reliefwirkung und schmalem Papierrand rings um die Darstellung
Eine der berühmten Strassenszenen von 1914 in Berlin, in nur ganz wenigen Exemplaren bekannt. Dube nennt nur 2 Exemplare in öffentlichen Sammlungen, im neuen Werkverzeichnis von Günther Gercken werden 12 Exemplare genannt, 3 davon in öffentlichen Sammlungen
Am 9. April 1917 starb unerwartet Prof. Botho Graef im Sanatorium Königstein im Taunus, wo sich auch Kirchner 1916 verschiedentlich aufgehalten hatte. Prof. Graef war in Jena für die Kunst Kirchners eingetreten und ein enger Vertrauter geworden. Während des Aufenthalts im Sanatorium Binswanger in Kreuzlingen im Winter 1917-1918 entschied sich Kirchner, eine umfassende Auswahl von Graphikblättern dem Kunstverein Jena als "Botho Graef Stiftung" zu überlassen. Er liess sich im Herbst 1917 den grossen Graphikbestand aus Berlin nach Kreuzlingen schicken und wählte gesamthaft 259 Blätter aus, meist tadellose und häufig seltene Exemplare. Die Stiftung ging im Frühjahr 1918 in den Besitz des Kunstvereins Jena über
1937 wurde der Bestand im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" der Nationalsozialisten beschlagnahmt und in das Depot von Berlin überführt. Einzelne Blätter wurden mit der Berliner Galerie Nierendorf getauscht, andere wurden 1940 von Ferdinand Möller erworben