Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos
1922-1924
Oil on canvas
125x150 cm
Signed and titled on the reverse of the canvas by the artist in brush in black oil paint "E.L. Kirchner / Zügenstrasse" and with the Basel estate stamp
Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968, no. 760, reprod.
Estate of the artist
Ernesto Blohm, Caracas, purchased after 1952
Private collection Switzerland
Will Grohmann, Das Werk Ernst Ludwig Kirchners, München 1926, ganzseitige Tafel 84
Frankfurt a.M. 1925, Galerie Ludwig Schames, Ernst Ludwig Kirchner, cat. no. 46
Berlin 1926, Galerie Paul Cassirer, Ernst Ludwig Kirchner, cat. no. 15
Bern 1933, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner, cat. no. 47
St. Gallen 1950, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, cat. no. 31
Zurich 1952, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, cat. no. 54
Chur 1953, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde und Graphik aus der Davoser Zeit, cat. no. 6
Bielefeld 1969, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner aus Privatbesitz, cat. no. 20, reprod. ganzseitig in Farben
Davos, Kirchner Museum, langfristige Leihgabe
Bern, Kunstmuseum, langfristige Leihgabe bis 2016
Perfect condition, on the original stretcher, in the old mounting. In the artist's original frame, the frame reinforced on the back
The painting "Zügenschlucht" is one of Kirchner's most important and idiosyncratic landscape paintings from the early 1920s
The exact dating of the painting is not completely certain. In Will Grohmann's 1926 publication on Kirchner's work, it is dated 1922, certainly according to the artist. Later exhibition catalogues often give a date of "ca. 1924". Gordon dates the painting in the catalogue raisonné "1924-1926", although it can be proved that it was already shown in 1925 at the Galerie Ludwig Schames in the Frankfurt exhibition. The correct dating is probably 1922-1924
Since the Middle Ages, a very simple cart track led from the "Schmelzboden" over the "Silberberg", where zinc and lead ores were once extracted from the mountain, down into the "Zügenschlucht" to the river "Landwasser" in Davos Wiesen. It was not until 1872-1874, under the direction of Friedrich von Salis, then chief engineer of the canton of Graubünden, that the drivable "Zügenstrasse" was built. Remnants of snow can be seen in the avalanche trains of the narrow gorge until summer, hence the name "In den Zügen." At the level of the "Schwabental" avalanche train and under the rocky outcrop, a short tunnel had to be built, with three openings, the entrance and exit, and a light tunnel in the middle. The three openings are captured in Kirchner's painting with artistic freedom. In the oil painting, Kirchner beautifully shows the rock layers of the Zügen Gorge and how the "Landwasser" has eaten its way spectacularly into the middle of the picture
1922-1924
Öl auf Leinwand
125x150 cm
Rückseitig auf der Leinwand vom Künstler in Pinsel in schwarzer Ölfarbe signiert und betitelt "E.L. Kirchner / Zügenstrasse" und mit dem Basler Nachlassstempel
Donald E. Gordon, Ernst Ludwig Kirchner, Mit einem kritischen Katalog sämtlicher Gemälde, München 1968,
Nachlass des Künstlers
Ernesto Blohm, Caracas, angekauft nach 1952
Privatsammlung Schweiz
Will Grohmann, Das Werk Ernst Ludwig Kirchners, München 1926, ganzseitige Tafel 84
Frankfurt a.M. 1925, Galerie Ludwig Schames, Ernst Ludwig Kirchner,
Berlin 1926, Galerie Paul Cassirer, Ernst Ludwig Kirchner,
Bern 1933, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner,
St. Gallen 1950, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner,
Zürich 1952, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner,
Chur 1953, Kunsthaus, Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde und Graphik aus der Davoser Zeit,
Bielefeld 1969, Kunsthalle, Ernst Ludwig Kirchner aus Privatbesitz,
Davos, Kirchner Museum, langfristige Leihgabe
Bern, Kunstmuseum, langfristige Leihgabe bis 2016
Tadellos in der Erhaltung, auf dem ursprünglichen Chassis, in der alten Nagelung. Im Originalrahmen des Künstlers, der Rahmen rückseitig verstärkt
Das Gemälde "Zügenschlucht" ist eines der bedeutendsten und eigenwilligsten Landschaftsgemälde Kirchners aus den frühen 1920er Jahren
Die genau Datierung des Bildes ist nicht vollständig gesichert. In der 1926 erschienenen Publikation von Will Grohmann über Kirchners Werk wird es ins Jahr 1922 datiert, sicherlich nach Angaben des Künstlers. In späteren Ausstellungskatalogen wird oft eine Datierung "ca. 1924" genannt. Gordon datiert das Gemälde im Werkkatalog "1924-1926", obwohl es nachweislich schon 1925 in der Galerie Ludwig Schames in der Frankfurter Ausstellung figurierte. Die korrekte Datierung dürfte wohl 1922-1924 sein
Seit dem Mittelalter führte ein sehr einfacher Karrenweg vom Schmelzboden über den Silberberg, wo einst Zink- und Bleierze aus dem Berg gewonnen wurden, abwärts in die "Zügenschlucht" zum Fluss "Landwasser" nach Davos Wiesen. Erst in den Jahren 1872-1874 wurde unter der Leitung von Friedrich von Salis, dem damaligen Oberingenieur des Kantons Graubünden, die fahrbare "Zügenstrasse" gebaut. Bis in den Sommer sind in den Lawinenzügen der engen Schlucht Schneereste zu sehen, deshalb der Name "In den Zügen." Auf der Höhe des Lawinenzuges "Schwabental" und unter dem Felsvorsprung musste ein kurzer Tunnel gebaut werden, mit drei Öffnungen, dem Ein- und Ausgang und in der Mitte mit einem Lichtstollen. Die drei Öffnungen sind von Kirchner in künstlerischer Freiheit im Gemälde festgehalten. Sehr schön zeigt Kirchner auf dem Ölgemälde die Gesteinsschichten der Zügenschlucht und wie sich mittig im Bild das "Landwasser" spektakulär in diese eingefressen hat