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    Alfred Kubin  : Elefantiasis , circa 1900-1901
    Alfred Kubin  : Elefantiasis , circa 1900-1901
    Alfred Kubin : 185 Elefantiasis
    Alfred Kubin : 185 Elefantiasis
    Alfred Kubin : 185 Elefantiasis

    Alfred Kubin

    Leitmeritz 1877 - 1959 Zwickledt

    185   

    Elefantiasis

    Adjugé CHF 48'000
    Information sans garantie

    Mise en vente le 13/09/2024,
    vers 17:05 h (CET)
    (+/- 30 min)

    Version allemande ci-dessous
    Frais de livraison

    circa 1900-1901

    Pen and brush in ink on a sprayed background, on cadastral paper

    17.1x20 cm

    Monogrammed "A K" in ink by the artist lower right in the image

    Provenance

    Probably Collection Otto Wilhelm Gauss, Munich

    The Eberhard W. Kornfeld Collection, with the collector's stamp on the reverse, Lugt 913b

    Expositions

    Lucerne 1974, Museum of Art, Art in Austria 1900-1930, cat. no. 144

    Baden-Baden/Munich/Vienna 1977, Staatliche Kunsthalle/Bayerische Akademie der Schönen Künste/Graphische Sammlung Albertina, Alfred Kubin, Das zeichnerische Frühwerk bis 1904, cat. no. 22.1, ill. p. VIII

    Winterthur 1986, Kunstmuseum, Alfred Kubin, ill. p. 89

    Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], cat. no. 58, ill. p. 115

    Vienna 1996, MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Austria im Rosennetz

    Zurich 1996/1997, Kunsthaus, Wunderkammer Österreich

    Bern 2013, Zentrum Paul Klee, Satire – Ironie – Groteske, Daumier, Ensor, Feininger, Klee, Kubin

    Condition

    Slight traces of an old mount on the reverse. In very good condition

    Commentaires

    A shapeless female figure lying on the ground gazes longingly at a bird on top of which we recognise an erect penis. "Elefantiasis" illustrates Alfred Kubin's preoccupation with the Symbolist woman as a "femme fatale". Having lost his beloved mother at an early age, Kubin had a sexual experience with a pregnant woman as a boy. "Ich war gerade elfeinhalb Jahre, als ich durch eine ältere Frau in sexuelle Spielereien verwickelt wurde, was mich masslos aufregte und bis in meine Mannesjahre seine Schatten warf". He processed this trauma in visualised nightmares of bloated female bodies. Klaus Albrecht Schröder wrote in the 2008 exhibition catalogue "Alfred Kubin: Zeichnungen 1897-1909" that in Kubin's drawings, the man is usually the victim and the woman embodies the potential to destroy the man and life in general. This fatal attitude can also be found in other artists in the last quarter of the 19th century, such as Edvard Munch with his works on the vampire (see auction Masterpieces from the Eberhard W. Kornfeld Collection, lot 12). The theme has also been taken up many times in literature, including the novella "Venus im Pelz" by Leopold von Sacher-Masoch (1836-1895) and the scandalous novel "Le Jardin des supplices" (1899) by the French writer and art critic Octave Mirbeau (1848-1917). Mirbeau's novel, which is regarded as one of the major works of decadent poetry and was read with admiration by many artists of the time, will have had a strong influence on the work as the first "Qual" in it is the disease elephantiasis, which is described in drastic language. Elephantiasis is a lymphoedema caused by infections, which leads to hugely enlarged extremities (the genitals can also be affected). Kubin could very well have interwoven his own biography with the descriptions in the book. His works are always characterised by the image of fantastic dream visions, which can seamlessly transition from dream to reality. In Kubin's fantastic novel "Die andere Seite", written in 1908/1909, the dream experience is heightened by the "Traum im Traum".

    The "femme fatale" offered here derives her frightening or lascivious allure from her shapeless strangeness. In a metaphorical sense, she also stands for the representation of death, in which one can read one's own mortality. The impressive work was created at the age of 23/24, when Kubin had reached the first peak of his artistic career with his dreamlike works in spray technique.


     
     

    Elefantiasis


    Um 1900-1901

    Feder und Pinsel in Tusche auf gespritztem Untergrund, auf Katasterpapier

    17,1x20 cm

    Unten rechts in der Darstellung vom Künstler in Tusche monogrammiert "A K"

    Provenienz

    Wohl Slg. Otto Wilhelm Gauss, München

    Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b

    Ausstellungen

    Luzern 1974, Kunstmuseum, Kunst in Österreich 1900-1930, Kat. Nr. 144

    Baden-Baden/München/Wien 1977, Staatliche Kunsthalle/Bayerische Akademie der Schönen Künste/Graphische Sammlung Albertina, Alfred Kubin, Das zeichnerische Frühwerk bis 1904, Kat. Nr. 22.1, Abb. S. VIII

    Winterthur 1986, Kunstmuseum, Alfred Kubin, Abb. S. 89

    Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 58, Abb. S. 115

    Wien 1996, MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Austria im Rosennetz

    Zürich 1996/1997, Kunsthaus, Wunderkammer Österreich

    Bern 2013, Zentrum Paul Klee, Satire – Ironie – Groteske, Daumier, Ensor, Feininger, Klee, Kubin

    Zustand

    Auf der Rückseite leichte Spuren einer alten Montierung. In sehr schöner Erhaltung

    Erläuterungen

    Eine unförmige, am Boden liegende Frauengestalt schaut sehnsüchtig zu einem Vogel, auf dem man einen erigierten Penis erkennen kann. Das Blatt "Elefantiasis" illustriert Alfred Kubins Beschäftigung mit der symbolistischen Frau als "Femme fatale". Nachdem er als Kind früh seine geliebte Mutter verloren hatte, machte er als Junge eine sexuelle Erfahrung mit einer schwangeren Frau. "Ich war gerade elfeinhalb Jahre, als ich durch eine ältere Frau in sexuelle Spielereien verwickelt wurde, was mich masslos aufregte und bis in meine Mannesjahre seine Schatten warf". Dieses Trauma verarbeitete er in visualisierten Albträumen von aufgeblähten Frauenkörpern. Klaus Albrecht Schröder schrieb dazu im Ausstellungskatalog "Alfred Kubin: Zeichnungen 1897-1909" von 2008, dass in Kubins Zeichnungen meist der Mann das Opfer sei, und die Frau das Potenzial verkörpere, den Mann und das Leben allgemein zu zerstören. Diese fatale Haltung findet sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts auch bei anderen Kunstschaffenden, erwähnt sei etwa Edvard Munch mit seinen Werken zum Vampyr (vgl. Auktion Meisterwerke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Los 12). Auch in der Literatur wurde das Thema vielfach aufgegriffen, genannt seien u. a. die Novelle "Venus im Pelz" von Leopold von Sacher-Masoch (1836–1895) oder der Skandalroman "Le Jardin des supplices" (1899) des französischen Schriftstellers und Kunstkritikers Octave Mirbeau (1848-1917). Mirbeaus Roman, der als eines der Hauptwerke der "Dekadenzdichtung" gilt und von vielen Kunstschaffenden der Zeit bewundernd gelesen wurde, wird die Entstehung des Blattes stark beeinflusst haben, kommt doch dort als erste "Qual" die in drastischer Sprache beschriebene Krankheit Elefantiasis vor. Elefantiasis ist ein auf Infektionen zurückgehendes Lymphödem, das zu riesig vergrösserten Extremitäten (auch die Geschlechtsorgane können betroffen sein) führt. Kubin könnte damit sehr wohl seine eigene Biographie mit den Beschreibungen im Buch verwoben haben. Stets sind seine Werke von der Darstellung phantastischer Traumvisionen geprägt, wobei diese nahtlos von Traum zur Realität übergehen können. In Kubins 1908/1909 entstandenem phantastischen Roman "Die andere Seite" wird das Traumerleben noch durch den "Traum im Traum" erhöht.

    Die hier angebotene "Femme fatale" bezieht ihren erschreckenden oder lasziven Reiz aus ihrer unförmigen Fremdheit. Sie steht so metaphorisch auch für die Darstellung des Todes, an der man seine eigene Sterblichkeit ablesen kann. Entstanden ist das eindrückliche Blatt, als Kubin im Alter von 23/24 Jahren mit seinen träumerischen Werken in Spritztechnik einen ersten Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn erreicht hatte.


     
     
     
    Frais estimés de livraison
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