Cateau 1869 - 1954 Nizza
Juni 1944
Kohlezeichnung auf gelblichem Velin, stellenweise stark gewischt
48x37,5 cm, Blattgrösse
Unten links vom Künstler in Kohle signiert und datiert "HMatisse / Juin 44"
Die Echtheit der Zeichnung wurde von Georges Matisse, Archives Matisse, bestätigt. Das Zertifikat wird dem Käufer auf Anfrage ausgestellt
Galerie Rosengart, Luzern, erworben direkt beim Künstler am 22. April 1952
Slg. Germaine Liechti, Basel
Galerie Beyeler, Basel, erworben aus der Slg. Liechti
Privatsammlung Basel, erworben in der Ausstellung der Galerie Beyeler "Der stille Dialog, Das Stilleben im 20. Jahrhundert",
Basel 1970, Galerie Beyeler, Collection Marie Cuttoli/Henri Laugier,
Basel, Galerie Beyeler, 1978-1979, Der stille Dialog, Das Stilleben im 20. Jahrhundert,
Düsseldorf 2005/2006, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Henri Matisse, Figur Farbe Raum,
Riehen 2006, Fondation Beyeler, Henri Matisse, Figur Farbe Raum,
Auf leicht gelblichem festen Velin, die Kohlezeichnung fixiert, den Rändern entlang alt auf Unterlagekarton aufgezogen. Rückseitig auf dem Karton mit den Etiketten der Ausstellungen. Gerahmt
Nach einem Luftangriff auf Cimiez in der Nähe von Nizza, wo Matisse im ehemaligen Hotel Régina lebte und arbeitete, zog er 1943 in die Villa "Le Rêve" nach Vence um. Wohl inspiriert von der üppigen Ausstattung der Villa, entstanden verschiedene "Interieurs". Hier dargestellt ist ein reich dekorierter Tisch mit einer eleganten Teekanne im orientalischen Stil. Der Tisch erscheint in anderen Arbeiten des Künstlers, etwa auch im "Grand Intérieur Rouge" von 1948, das sich heute im Musée National d'Art Moderne Centre Georges Pompidou in Paris befindet. Eine ähnliche Zeichnung aus dem selben Jahr zeigt mehr vom Raum und ist akademischer gehalten; in der hier angebotenen Arbeit fokussiert Matisse auf das Arrangement auf dem Tisch und eine freiere Umsetzung. Indem er die klassische "Perspektive" aufgibt, erreicht er eine besondere Überhöhung des Motivs, vergleichbar mit seinen Gemälden aus derselben Zeit. Wunderbar komponiert, einerseits mit festem Strich, dann wieder mit gewischten Partien, erreicht die Arbeit eine künstlerische Metaebene zwischen Zeichnung und Malerei. Mit dem grossen Format und der raffinierten Machart gehört diese "Nature Morte" zweifellos zu den wichtigsten Arbeiten auf Papier aus den 1940er Jahren