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    Paul Gauguin  : Pommes et bol , 1888
    Paul Gauguin  : Pommes et bol , 1888
    Paul Gauguin : 136 Pommes et bol
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    Paul Gauguin : 136 Pommes et bol
    Paul Gauguin : 136 Pommes et bol
    Paul Gauguin : 136 Pommes et bol
    Paul Gauguin : 136 Pommes et bol

    Paul Gauguin

    Paris 1848 - 1903 Hiva-Hoa (Marquesas)

    136   

    Pommes et bol

    Schätzpreis CHF 3'500'000

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    1888

    Öl auf Malkarton

    27x34,8 cm

    Oben rechts vom Künstler monogrammiert und dediziert "PGO / à l'ami Jacob"

    Werkverzeichnis

    Daniel Wildenstein, Gauguin, Catalogue de l'œuvre peint (1873-1888), Band II, Paris/Mailand 2001, Nr. 261

    Provenienz

    Wohl 1888 als Geschenk des Künstlers an

    Yves-Marie Jacob, Zollbeamter (Capitaine Jacob), Pont-Aven

    Galerie Bernheim-Jeune, Paris, verkauft am 23. Februar 1909 an

    Galerie Thannhauser, München, dort angekauft am 7. Februar 1910 von

    Slg. Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler, Winterthur, durch Erbschaft an

    Prof. Hans Hahnloser, Bern, durch Erbschaft an

    Privatsammlung Schweiz

    Literatur

    Wildenstein, Paul Gauguin, 1964, Kat. Nr. 291, S. 107, Abb. S. 108

    Jean Taralon, Gauguin, Paris 1953, Kat. Nr. 10, Abb. Tf. II

    Margrit Hahnloser-Ingold (Hrsg.), Die Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser Winterthur, Mit den Augen des Künstlers, Bern 2011, Abb. S. 254f.

    Ausstellungen

    München 1909, Moderne Galerie (Thannhauser), S. 21, Abb. 32

    Basel 1928, Kunsthalle, Paul Gauguin, Kat. Nr. 36

    Berlin 1928, Galerie Thannhauser, Paul Gauguin, Kat. Nr. 22

    Luzern 1940, Kunstmuseum, Die Hauptwerke der Sammlung Hahnloser, Winterthur, Kat. Nr. 47, S. 18

    Martigny 1998, Fondation Pierre Gianadda, Paul Gauguin, Kat. Nr. 39

    Wien 2020, Albertina, Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler, Die Sammlung Hahnloser, Kat. Nr. 8, S. 108 ff.

    Zustand

    Bildträger leicht gewölbt. Tadelloser Zustand

    Erläuterungen

    Ab 1886 lebte und wirkte Paul Gauguin zwischen Paris und dem bretonischen Fischerdorf Pont-Aven, das zu einem beliebten Künstlertreffpunkt wurde. Dieser sollte später als "Schule von Pont-Aven" in die Kunstgeschichte eingehen. Einer der Gründe für Gauguins Aufenthalt in der Bretagne war seine Suche nach einem einfachen, ursprünglichen Leben. Diese führte ihn 1887 noch weiter in die Ferne: Gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Charles Laval schiffte er sich im April nach Südamerika ein. In Panama wollte er wie ein "Wilder" leben, war dann aber aus finanzieller Not gezwungen, als Arbeiter beim Bau des Panamakanals mitzuarbeiten. Von dort reiste er weiter nach Martinique, kehrte aber bald gesundheitlich angeschlagen nach Paris zurück. Danach ging es zurück in die Bretagne, wo er zum Mittelpunkt einer kleinen Gruppe von Künstlern wurde, von denen einige später als "Nabis" bekannt werden sollten. Zusammen mit Émile Bernard entwickelte er einen neuen Stil, den "Synthetismus".
    Im Oktober 1888 nahm Gauguin ein Angebot Vincent van Goghs an, im südfranzösischen Arles gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Die konfliktreiche Beziehung endete zwei Monate später mit dem nie vollständig geklärten Vorfall, bei dem sich van Gogh nach einem Streit ein Stück Ohr abschnitt. Gauguin floh aus der für ihn schwierigen Situation nach Paris, wo der Plan reifte, in den Tropen zu leben. Zwischen Madagaskar und Tahiti schwankend, entschied er sich für letzteres und reiste schliesslich im April 1891 in die Südsee.
    Das hier angebotene Stillleben wird im Sommer 1888 in Pont-Aven entstanden sein. Meisterhaft zeigt es vier Äpfel – zwei grüne und zwei rote – und eine Obstschale, darunter ein drapiertes Tuch. Es setzt eine Gruppe von Stillleben fort, die Gauguin noch im Winter in Paris geschaffen hatte, ist aber freier umgesetzt als diese und bezeugt bereits den sich abzeichnenden, künstlerischen Aufbruch. Gauguin hatte vermutlich Ende 1887 in Paris die bahnbrechenden Stillleben von Paul Cezanne gesehen und bewundert. Der Hintergrund unseres Gemäldes greift denn auch die typisch floralen Tapetenmuster auf, die man auch bei Cezanne finden kann.
    Gauguin schenkte das Gemälde dem Zollbeamten Yves-Marie Jacob (Capitaine Jacob), dem er auch ein Porträt widmete (Wildenstein 306). Jacob war seit 1887 in Pont-Aven stationiert und verkehrte dort im Künstlerkreis um Émile Bernard und Paul Sérusier. Gauguin wird ihn bei seinem zweiten Bretagneaufenthalt 1888 kennengelernt haben, als er in der Herberge von Marie-Jeanne Gloannec in Le Pouldu bei Pont-Aven wohnte. Die beiden befreundeten sich, da sie beide zur See gefahren waren und dabei die Antillen besucht hatten.
    Rückseitig findet sich ein Porträtentwurf zu einem rosa gekleideten Mädchen, den Daniel Wildenstein in die Nähe der Arbeiten aus Tahiti rückt, was einen späteren Entstehungszeitpunkt der Rückseite nahelegen würde. Das hätte aber bloss einen Einfluss auf das Schenkungsdatum an Capitaine Jacob – der das Gemälde dann nicht 1888 sondern erst 1894 bei Gauguins nächstem Besuch in Pont-Aven erhalten hätte. Wildenstein weist jedoch darauf hin, dass die Nähe zu den Tahitibildern reine Spekulation sei. Gauguin hat klar die Seite mit dem Stillleben ausgearbeitet. Das Gemälde wurde 1910 vom Sammlerpaar Hedy und Arthur Hahnloser bei Thannhauser erworben (Hahnloser-Ingold, S. 255 Anm. 25) und verblieb bis heute in Familienbesitz.


     
     
     
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