Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 17.50 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1926
Farbkreiden und Bleistift auf Velin
50,7x67,6 cm
Rückseitig im Rahmen des erklärenden Textes vom Künstler in Bleistift in der letzten Zeile signiert und datiert "Gezeichnet Skt. Adolf II. Neubau Waldau bei Bern, Schweiz, Europa, Planeet, Erde. 1926"
Privatsammlung, Tessin
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2007, Los 148
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Links sauber hinterlegter Einriss von 5 cm Länge. Farbfrisch und sauber in der Erhaltung.
Ab 1916 entstehen Serien von Zeichnungen, die Adolf Wölfli an Ärzte, Angestellte und Besucher der psychiatrischen Heilanstalt Waldau bei Bern sowie erste Sammler verschenkt oder verkauft. Zwischen 1924 bis 1928 arbeitet er an den "Allbumm-Heften" mit Tänzen und Märschen, in denen er seine kommende Welt in grossem Pathos besingt.
Das angebotene Blatt ist eine grossformatige Arbeit mit reichem Bildmaterial und zwei in die Bildanlage integrierten Zeilen einer eigenständigen, musikalischen Notation. Der Darstellung liegt die im Ersten Weltkrieg umkämpfte Festung Namur in Belgien zu Grunde. Rückseitig findet sich ein 22-zeiliger, ausführlicher Text in der charakteristischen Schrift des Künstlers mit dem erklärenden Titel des Werks. Die letzten Zeilen des Textes lauten vor der Signatur: "Wehr das gantze Königreich Belgien, nach allen erdendklichen Richtungen hihn bereist und durchforscht hat, wie ich sälbst, der muss unwillkührlich ausruffen, Belgien ist doch schön." Mit erfundenen Reiseerzählungen stellte Wölfli sein schwieriges Leben in ein glorreiches Licht. Immer wieder finden sich dabei Bezüge zu Geographie und Geschichte, die er mit seiner eigenen, fiktiven Biographie vermischt.
Schweiz | CHF | 145 |
Europa | CHF | 255 |
Übersee | CHF | 330 |