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    Joseph Beuys  : mit dem Ende der modernen Kunst fängt die  ..., 1979
    Joseph Beuys  : mit dem Ende der modernen Kunst fängt die  ..., 1979
    Joseph Beuys : 110 mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an
    Joseph Beuys : 110 mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an

    Joseph Beuys

    Kleve 1921 - 1986 Düsseldorf

    110   

    mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an

    Hammer price CHF 150'000
    Information without guarantee

    Sale time 13-09-2024,
    about 15:05 h (CET)
    (+/- 30 min)

    German version below
    Shipping fees

    1979

    Colour photograph, with handwriting in brown ink

    255x125 cm

    Signed and dated "Joseph Beuys 1979" by the artist at the top centre

    Provenance

    From the artist to

    Werner Krüger Collection, Cologne, acquired from

    Géza Istvan Schlégl Collection, Zurich, acquired there by

    International private collection

    Exhibitions

    Zurich 1989, Galerie & Edition Schlégl, p. 48/49

    Seville 1993, Museu de Arte Contemporaneo, Aprovechar a las Animas

    Bonn 2021, Bundeskunsthalle, Beuys - Lehmbruck, Thinking is Sculpture, p. 59, cat. no. 174

    Condition

    In overall very good condition

    Comments

    Joseph Beuys' complex oeuvre is not easy to summarise. He created material works, i.e. paintings, drawings and installations, but also organised performative actions. His works are characterised by his examination of society and the art systems that reflected it. He explored the boundaries between art and science, which he saw as opposing poles to be dissolved. This was to be achieved by transforming the Western world, which was suffering from materialism, into a new social movement. He saw all the people involved in this transformation as part of a "social sculpture". In this way, he himself constantly moved at the interface between art and life.
    In one of his "scriptural snapshots", published in Steffen Popp's "Joseph Beuys. Mysterien für alle", the artist wrote: "Mit dem Ende der Modernen Kunst beginnt für mich die Kunst erst, mit dem Ende der Modernen Kunst stirbt nicht die Kunst, sondern sie wird erst geboren –, aber dann handelt es sich um einen gewandelten Kunstbegriff. Es ist ein anthropologischer Kunstbegriff: Dann ist jeder Mensch ein Künstler." The artist often disseminated his programme with flyers or posters. He wrote another phrase, "Kunst = Kapital", on banknotes and signed them.
    He also repeatedly used life-size photographs of himself, the most widespread of which is probably the striding artist with the title "La Rivoluzione Siamo Noi" from 1971/1972. Our large-format photograph, which was taken in the Hessian State Museum in Darmstadt, shows the artist in front of the skeleton of a mastodon (mammoth). The photographer Werner Krüger (born 1917) photographed Beuys in front of the prehistoric animal and made three prints. When he gave them to Beuys, the latter said he "wanting to make something of it", as Krüger recounted. Beuys apparently wrote two phrases in broad brushstrokes on the large formats and signed each one. One work with the phrase "Kunst = Kapital" went to the German art critic Willi Bongard (1931-1985), one remained with Beuys and the copy shown here, labelled with the beginning of the text quoted above "mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an", went to Werner Krüger. The edited photograph thus appeared in a very small edition, effectively as a unique copy. Later, greenish prints came into circulation, which cannot be compared with this first work, produced in only three copies. With its bold title, the present work becomes a manifesto by Beuys and is certainly one of the fundamental works for his artistic understanding.
    Together with the original work, a reproduction authorised by Eva Beuys in 2011 is being sold as an exhibition copy.


     
     

    mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an


    1979

    Farbfotografie, mit Handschrift in brauner Farbe

    255x125 cm

    Oben in der Mitte vom Künstler signiert und datiert "Joseph Beuys 1979"

    Provenienz

    Vom Künstler an

    Slg. Werner Krüger, Köln, erworben von

    Slg. Géza Istvan Schlégl, Zürich, dort erworben von

    Internationaler Privatsammlung

    Ausstellungen

    Zürich 1989, Galerie & Edition Schlégl, S. 48/49

    Sevilla 1993, Museu de Arte Contemporaneo, Aprovechar a las Animas

    Bonn 2021, Bundeskunsthalle, Beuys - Lehmbruck, Denken ist Plastik, S. 59, Kat. Nr. 174

    Zustand

    In sehr schöner Gesamterhaltung

    Erläuterungen

    Das komplexe Œuvre von Joseph Beuys lässt sich nicht leicht zusammenfassen. Er schuf materielle Arbeiten, also Malerei, Zeichnungen oder Installationen, aber veranstaltete auch performative Aktionen. Die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und den sie spiegelnden Kunstsystemen prägte die Werke. Er forschte an der Grenze von Kunst und Wissenschaft, die er als aufzulösende Gegenpole verstand. Dies sollte durch die Umformung der am "Materialismus" erkrankten westlichen Welt in eine neue soziale Bewegung geschehen. Alle Menschen, die an dieser Transformation mitwirkten, sah er als Teil der "Sozialen Plastik" (manchmal auch "Soziale Skulptur" genannt). So bewegte er sich selbst ständig an der Schnittstelle von Kunst und Leben.
    In einem seiner "skripturalen Schnappschüsse", publiziert in Steffen Popps "Joseph Beuys. Mysterien für alle", schrieb der Künstler: "Mit dem Ende der Modernen Kunst beginnt für mich die Kunst erst, mit dem Ende der Modernen Kunst stirbt nicht die Kunst, sondern sie wird erst geboren –, aber dann handelt es sich um einen gewandelten Kunstbegriff. Es ist ein anthropologischer Kunstbegriff: Dann ist jeder Mensch ein Künstler." Der Künstler verbreitete sein Programm oft mit Flugblättern oder Plakaten. Eine weitere Phrase, "Kunst = Kapital", schrieb er auf Banknoten und signierte sie.
    Immer wieder setzte er auch lebensgrosse Fotografien von sich selbst ein, am meisten verbreitet ist vermutlich der schreitende Künstler mit dem Titel "La Rivoluzione Siamo Noi" von 1971/1972. Unsere grossformatige Fotografie, die im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt entstand, zeigt den Künstler vor dem Skelett eines Mastodons (Mammuts). Der Fotograf Werner Krüger (geb. 1917) fotografierte Beuys vor dem Urtier und machte drei Abzüge. Als er sie Beuys übergab, sagte dieser "etwas daraus machen zu wollen", wie Krüger erzählte. Beuys hat auf die grossen Formate in breitem Pinselstrich scheinbar zwei Phrasen geschrieben und jeweils signiert. Eine Arbeit mit dem Spruch "Kunst = Kapital" ging an den deutschen Kunstkritiker Willi Bongard (1931-1985), eine verblieb bei Beuys und das hier vorliegende Exemplar beschriftet mit dem Anfang des oben zitierten Texts "mit dem Ende der modernen Kunst fängt die Kunst erst an" ging an Werner Krüger. Die bearbeitete Fotografie erschien also in kleinster Auflage, faktisch als Unikat. Später kamen noch grünstichige Abzüge in Umlauf, die mit dieser ersten, in nur drei Exemplaren hergestellten Arbeit nicht vergleichbar sind. Das vorliegende Werk wird mit dem kräftigen Titel zu einem Manifest von Beuys und ist sicherlich eine der grundlegenden Arbeiten für sein künstlerisches Verständnis.
    Mit der Originalarbeit wird eine im Jahr 2011 von Eva Beuys autorisierte Reproduktion als Ausstellungskopie verkauft.


     
     
     
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